Bei einem Brand an der Süderstraße gingen Teppiche und etwa 100 Autos in Flammen auf. Immer wieder stürzten Teile der Mauern ein.

Hamburg. Eine gewaltige Rauchwolke zog am Sonnabend von Hammerbrook aus über die Stadt. An der Süderstraße war eine riesige Werk- und Lagerhalle in Brand geraten, mehr als 100 zum Export bestimmte Autos, eingelagerte Teppiche und eine Lackiererei wurden vernichtet. Nach der Brandursache wird noch gesucht.

Mehr als 100 Feuerwehrleute versuchten über Stunden, dem Brand Herr zu werden. Die besonderen Schwierigkeiten: Die Halle liegt an einem Fleet - und immer wieder stürzten Teile der Mauern ein, die die 1600 Quadratmeter große Halle umgaben. Deshalb war es für die Einsatzkräfte zunächst schwer, an die Brandstellen vorzudringen. Zudem wurde die Wolke beißenden schwarzen Qualms immer dichter. Wegen der gesundheitsschädlichen Wirkung des Rauchs ließ die Einsatzleitung die Hamburger Radiosender informieren. Immer wieder wurden Anwohner in den besonders betroffenen Stadtteilen Hammerbrook und Hamm aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Denn in der Halle verbrannten Kunststoff und Chemikalien. Mehrere Firmen lagerten hier an der Süderstraße Autos - meist älteren Baujahrs -, die zum Export ins Ausland vorgesehen waren. Außerdem befanden sich Werkstätten in der Halle, eine Lackiererei, in der zahlreiche Behältnisse mit Chemikalien standen, obendrein eine große Zahl von Teppichen, die ein Importeur hier für das bevorstehende Weihnachtsgeschäft eingelagert hatte und ein Lastwagen, der eine bislang unbekannte Fracht auf der Ladefläche hatte.

Mit Booten und zahlreichen Löschfahrzeugen rückte die Feuerwehr dem Brand zuleibe. Und dies am Ende erfolgreich. "Nach zweieinhalb Stunden war das Feuer weitgehend unter Kontrolle", wie Manfred Stahl, Sprecher der Hamburger Feuerwehr, bilanziert.

Nun liegt die Arbeit bei den Brandermittlern der Hamburger Kriminalpolizei. Sie werteten in den Trümmern Spuren aus und ließen Spürhunde durch die Halle laufen, die auch bei kleinsten Spuren von Brandbeschleunigern anschlagen. Noch ist vollkommen unklar, wer das verheerende Feuer mit Millionenschaden zu verantworten hat - und ob Fahrlässigkeit oder gar Mutwille dahintersteckt.

Sicher scheint, dass am Sonnabendmorgen, als das Feuer ausbrach, Mitarbeiter mehrerer Firmen im Gebäude waren. Sie konnten sich alle unverletzt in Sicherheit bringen. Die Ermittlungsarbeit wird voraussichtlich einige Wochen Zeit in Anspruch nehmen.