Jenfeld. Am Ende wurde ihre Wohnung fast zur tödlichen Falle: Vollgestellt mit mehr als 100 Kilogramm Müll blieben einer 73-Jährigen in der Nacht zu Mittwoch keine Fluchtwege, als ihr Heim im zweiten Stock eines Hochhauses am Öjendorfer Damm brannte. Die Messie-Dame rettete sich auf den verqualmten Balkon, konnte später über eine Leiter von der Feuerwehr gerettet werden.

Die Beamten, die eine halbe Stunde nach Mitternacht nach Jenfeld gerufen worden waren, versuchten zunächst, über den Hausflur des achtgeschossigen Hochhauses zum Feuer zu gelangen, scheiterten aber an der Wohnungstür: Müllberge versperrten den Eingang, die Tür ließ sich nur einen Spalt öffnen. Von der Straße aus wurden daraufhin Steckleitern aufgestellt, die bis in den zweiten Stock reichten.

Während das Feuer schnell erstickt war, dauerten die Nachlöscharbeiten länger an. Im Müll hatten sich mehrere Glutnester gebildet, die die Flammen immer wieder entfachten. Die Polizei ermittelt derzeit wegen vorsätzlicher oder fahrlässiger Brandstiftung, sagte Sprecher Andreas Schöpflin. Die Ermittler schließen aus, dass der Brand durch einen technischen Defekt ausgelöst wurde. Die Rentnerin und ein Nachbar kamen mit Rauchgasvergiftungen ins Krankenhaus. Zwei Wohnungen wurden unbewohnbar.