Hamburg. Die Mutter schlief, der Vater betrank sich am Kiosk - und ihr vierjähriger Sohn setzte mit einem Feuerzeug das Kinderzimmer in Brand.

Gestern standen die Eltern wegen fahrlässiger Brandstiftung vor Gericht - die beiden Raucher, so die Anklage, hätten ihre Sorgfaltspflicht verletzt, indem sie zuließen, dass ihr Kind ein in der Wohnung herumliegendes Feuerzeug in die Finger bekam. "Ich bin beim Fernsehengucken eingenickt", sagte Beata B., 33, vor Gericht.

Der Junge habe dann ein unter dem Kopfkissen ihrer Tochter verstecktes Feuerzeug hervorgeholt und damit das Kinderbett angesteckt. Gerade rechtzeitig sei ihr Mann zurückgekehrt und habe sie geweckt. Das Kinderzimmer brannte aus, durch den Rauch wurde die Wohnung unbewohnbar.

Auch wenn Feuerzeuge in der Wohnung herumlagen, so sei den Angeklagten hier eine Sorgfaltspflichtsverletzung nicht nachzuweisen - denn von dem versteckten Feuerzeug, mit dem der Brand verursacht wurde, hätten sie nichts gewusst, urteilte der Richter und sprach die Eltern frei.