Großeinsatz für die Feuerwehr - in einem Labor waren giftige Dämpfe ausgetreten

Hoheluft-West. Bei einem Chemie-Unfall im Forschungszentrum des Hamburger Konzerns Beiersdorf in Hoheluft-West sind zwei Frauen und ein Mann verletzt worden. In einem Labor des Unternehmens an der Troplowitzstraße fiel gestern Morgen ein Regalbrett, auf dem Chemikalien abgestellt waren, aus einem Schrank. Nach Angaben der Feuerwehr stürzten mehrere Gefäße mit Proben zu Boden und zerschlugen. Dabei liefen auch 250 Milliliter einer noch unbekannten chemischen, gelartigen Probe aus. Kleinstmengen von Chemikalien wurden so freigesetzt. Die Menge war aber groß genug, dass drei Laborangestellte über Atemwegsreizungen klagten.

Die Betriebsärztin erkannte den Ernst der Lage und alarmierte sofort die Feuerwehr. Als die Meldung vom Chemie-Unfall gegen 10.05 Uhr den Lagedienst der Feuerwehr erreichte, leiteten die Disponenten sofort Großalarm ein: Mehrere Züge eilten zur Einsatzstelle in Hoheluft-West. Vier Stunden lang waren 35 Feuerwehrleute in Chemikalienschutzanzügen mit der Reinigung des kontaminierten Raums beschäftigt. "Wir haben das Labor gereinigt, gelüftet und die Restsubstanzen aufgenommen", sagte ein Feuerwehrsprecher gestern. "Diese haben wir zur Entsorgung an den Besitzer zurückgegeben." Um 14.02 Uhr war der Einsatz für die Feuerwehr beendet. Wie es überhaupt dazu kommen konnte, dass ein Regalbrett mit Chemikalien herunterfällt, ist noch unklar.

Die drei Laborangestellten, zwei Frauen und ein Mann, kamen mit Atemwegsreizungen ins Krankenhaus. Nach Angaben einer Beiersdorf-Sprecherin hätten zwei der betroffenen Mitarbeiter die Klinik jedoch bereits am Donnerstagnachmittag wieder verlassen können. Nur eine der Frauen musste zur Beobachtung über Nacht im Krankenhaus bleiben.