Rund 100 HSV-Anhänger randalieren nach dem gewonnenen Pokalspiel im Hauptbahnhof. Schlagstöcke und Pfefferspray im Einsatz.

St. Georg. Nach dem 2:1-Sieg des HSV in der ersten Runde des DFB-Pokals in Oldenburg haben sich rund 100 Fußballfans am Sonnabend am Hauptbahnhof gewalttätige Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Nach Angaben der Bundespolizei warfen die zumeist angetrunkenen HSV-Anhänger nach ihrer Ankunft per Bahn im Hauptbahnhof um 20.45 Uhr mit Feuerwerkskörpern und Flaschen nach Polizisten. Die Angegriffenen forderten Verstärkung an. Mehr als 50 Einsatzkräfte setzten Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Bei den Ausschreitungen wurden insgesamt 13 Beamte verletzt.

Einem Polizisten wurde im Verlauf der Auseinandersetzung eine Flasche über den Kopf geschlagen, dabei erlitt er einen Schnitt im Gesicht. Zusammen mit einem weiteren Kollegen musste er danach seinen Dienst abbrechen und sich in ärztliche Behandlung begeben. Neun Randalierer wurden festgenommen. Bei mehreren von ihnen wurden "drogenähnliche Substanzen" sichergestellt, sagte ein Polizeisprecher gestern. Anlass der etwa halbstündigen Randale war ein vermeintlicher Angriff eines HSV-Fans auf einen Polizisten im Hauptbahnhof. Er soll den Beamten geschubst haben. Die anschließende Personalienfeststellung sei wohl von umstehenden HSV-Anhängern als Provokation aufgefasst worden, sagte ein Sprecher der Bundespolizei.

Die festgenommenen Randalierer waren gestern Vormittag wieder auf freiem Fuß. Ihnen droht jetzt eine Anklage, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.