Der 17-Jährige hatte einem 27-Jährigen in den Oberschenkel gestochen. Es handelt sich bei dem Jugendlichen um einen Intensivtäter.

Hamburg. Ein 17-jähriger Afghane ist im Öjendorfer Park von Beamten der Reiterstaffel wegen gefährlicher Körperverletzung festgenommen worden. Die Festnahme nach dem Verbrechen ist eine der wenigen Meldungen, mit denen die Hamburger Reiterstaffel, die als höchst umstritten gilt und von Kritikern belächelt wird, glänzen kann.

Auf dem "Sommerfest der Afghanen" am vergangenen Sonntag geriet eine Gruppe von etwa 20 Personen in einen Streit. Der 17-Jährige zog aus bislang noch unbekannter Ursache ein Messer und verletzte damit einen 27 Jahre alten Landsmann. Dieser erlitt eine zwei Zentimeter lange Wunde am linken Oberschenkel. Beamte der Reiterstaffel bemerkten den Streit und ritten auf die Gruppe zu. Die Personen flüchteten daraufhin in verschiedene Richtungen. Der verwundete Mann, der später im Krankenhaus behandelt werden musste, konnte den Polizisten den Täter beschreiben. Kurz darauf wurde dieser in der Nähe des Tatorts verhaftet. Bei dem 17-Jährigen handelt es sich um einen Intensivtäter, die Liste seiner Straftaten ist lang. Sie reiche von Diebstahl und Raub über gefährlicher Körperverletzung bis zu Bedrohung und Hausfriedensbruch, sagt Polizeisprecher Andreas Schöpflin. Der Beschuldigte kam vor einen Haftrichter.

Die Hamburger Reiterstaffel, der acht Pferde und zehn Reiter angehören, wurde im September 2010 eingeführt. Insgesamt haben Aufbau und Betrieb der unter dem damaligen Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU) installierten Reiterstaffel im Jahr 2010 rund 830.000 Euro gekostet. Da die Innenbehörde mit 19 Millionen Euro am Sparkurs des SPD-Senats beteiligt ist, ist ungewiss, ob die Reiterstaffel künftig weiter betrieben werden soll.