Polizei klärt Diebstahlserie in Hamburg auf. Kfz-Werkstattbesitzer in Geesthacht festgenommen

Hamburg. Im großen Stil schlachteten sie gestohlene Autos aus, montierten sämtliche Teile ab, die sich verkaufen lassen, und versenkten verdächtige Hinweise in einem Hafenbecken. Jetzt sind die Diebe aufgeflogen. Die Polizei in Schleswig-Holstein hat die bundesweit aktive Bande, die mindestens 80 Fahrzeuge gestohlen haben soll, zerschlagen. Die meisten Autos entwendeten die Verdächtigen in Hamburg.

Bei der Durchsuchung einer Autowerkstatt und eines angrenzenden Hafenbeckens im schleswig-holsteinischen Geesthacht stellten Ermittler herausgetrennte Fahrgestellnummern, abgesägte Typenschilder und Unterlagen sicher. Das teilte die Polizeidirektion Ratzeburg gestern mit. Diese Teile konnten mindestens 80 gestohlenen Autos, überwiegend aus Hamburg, aber auch aus Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Berlin zugeordnet werden. Die Diebesbande hatte sich offenbar auf ältere Fahrzeuge der Typen VW Golf und VW Bus spezialisiert. Vereinzelt wurden aber auch Autos der Marke Audi entwendet.

Laut Polizei wurde die Kfz-Halle bereits am vergangenen Donnerstag durchsucht. Die Beamten nahmen den 36 Jahre alten Betreiber der Werkstatt fest. Bereits in der Vergangenheit war gegen den Beschuldigten in gleicher Sache ermittelt worden. Der Mann sitzt nun in Untersuchungshaft. Zudem ermittelt die Polizei gegen seine Komplizen wegen gewerbsmäßigen Bandendiebstahls und gewerbsmäßiger Hehlerei. Aus ermittlungstaktischen Gründen wollte die Polizei keine Angabe zu der genauen Anzahl der mutmaßlichen Täter geben. "Die Überprüfungen sind noch nicht abgeschlossen, weitere kriminaltechnische Untersuchungen sind erforderlich", sagte ein Polizeisprecher. Bereits Ende Juni hatten Beamte die Werkstatt an der Steinstraße in Geesthacht im Visier. Sie überprüften einen 23-jährigen Mann, der mit einem Campingbus auf das Gelände gefahren war.

Als die Polizei die Halle betrat, war der Bus bereits aufgebockt, die Kennzeichenschilder waren abmontiert, Öl und Benzin abgelassen. Der Mann gab zu, den Bus kurz zuvor in Hamburg gestohlen zu haben. Vor Ort fanden die Ermittler drei weitere gestohlene Fahrzeuge, die vermutlich bald den Besitzern zurückgegeben werden.