Hamburg. Die Serie der Brandanschläge auf Autos reißt nicht ab: In der Nacht zum Dienstag sind erneut sieben Wagen in Flammen aufgegangen. Wie die Polizei mitteilte, brannte am frühen Morgen gegen 3.30 Uhr zunächst ein älterer Mercedes, der an der Bülaustraße in St. Georg stand. Auf einen Citroën sprangen die Flammen über.

Etwa 20 Minuten später meldeten Anwohner der Straße Voßkulen in Wandsbek die nächsten Autobrände: Vier Fahrzeuge standen dort in Flammen. Ein fünftes wurde durch Feuer beschädigt, aber noch weggefahren. Betroffen waren Wagen der Marken Mercedes, Volkswagen und Mitsubishi. Die Fahndungen blieben ohne Erfolg.

Erst am Sonntagmorgen hatte die Polizei einen Brandstifter gefasst. Der 20 Jahre alte linksradikale Student Niklas C. ist bei der Polizei kein Unbekannter. Er ist nicht zuletzt wegen gefährlicher Körperverletzung bereits aktenkundig. Die Polizei ist sich sicher, dass der Autonome aus Rotherbaum, Sohn eines Arztes, einen Jaguar vor dem S-Bahnhof Sternschanze angezündet hat.

Fahnder hatten ihn in der Nähe des Bahnhofs gestellt, nachdem Anwohner den brennenden Luxuswagen entdeckten. Sein Pullover stank nach Rauch. In seiner Wohnung fanden die Ermittler wenig später Grillanzünder. Die Beamten nehmen an, dass sie als Brandbeschleuniger benutzt werden sollten. Der 20-Jährige machte keine Aussage, schaltete stattdessen einen Anwalt ein. Geprüft wird, ob er für weitere Brandstiftungen in Betracht kommt, sagte Polizeisprecher Andreas Schöpflin.

Seit Jahresbeginn sind nach einer Zählung des Abendblatts bereits 86 Fahrzeuge durch Brandstiftungen zerstört oder beschädigt worden.