Hamburg. Bei einer bundesweiten Razzia gegen einen international agierenden Schleuser- und Drogenring, haben Beamte der Bundespolizei und der Zollfahndung auch zwei Wohnungen in Hamburg durchsucht. Insgesamt hatten die Ermittler gestern mehr als 60 Wohn- und Geschäftsräume im Visier, hauptsächlich in Berlin, Sachsen, Hessen sowie in Belgien. Sie verhafteten 17 Menschen und entdeckten zwei Schusswaffen. 70 000 Euro wurden beschlagnahmt und nebenbei eine Cannabis-Plantage in Belgien enttarnt.

Der Bande wird das Einschleusen von Ausländern sowie Urkundenfälschung vorgeworfen. Die Ermittler glauben zudem, dass die Gruppe fast eine halbe Tonne Marihuana in einem Wert von 2,2 Millionen Euro aus Belgien und den Niederlanden bezogen und anschließend zu Preisen zwischen 3000 und 5000 Euro pro Kilogramm an Unterhändler in Kassel und Berlin geliefert hat.

Als mutmaßlicher Chef der Bande und Lieferant der Drogen gilt ein 45-Jähriger, der in Belgien wohnt und dort auch verhaftet wurde. Allein in seiner Wohnung entdeckten die Ermittler mehr als 50 000 Euro in bar, versteckt hinter Badezimmerfliesen. Die Hauptbeschuldigten in Deutschland sind zwei 34 und 31 Jahre alte Brüder aus Kassel sowie zwei Männer aus Berlin, 34 und 32 Jahre alt.