City Nord. Sie sollen in nur sechs Jahren Steuern in Höhe von neun Millionen Euro hinterzogen haben: Seit gestern müssen sich deshalb drei Bordellbetreiber der Nachtklubs Funny und Relax vor dem Landgericht am Kapstadtring verantworten. Nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft sollen die zwischen 62 und 70 Jahre alten Angeklagten die Finanzämter um Umsatz-, Gewerbe- und Körperschaftssteuern geprellt haben. Steuern in Höhe von sechs Millionen Euro sollen sie zugunsten verschiedener Gastronomie- und Steigenbetriebe sowie drei Millionen Euro zu ihrem eigenen Vorteil hinterzogen haben. Zum Prozessauftakt erörterten Gericht und Prozessbeteiligte die Möglichkeit einer verfahrensabkürzenden Verständigung. Vorläufig gebe es jedoch "keine Grundlage" für eine entsprechende Absprache, sagte der Vorsitzende Richter.

Die beiden Nachtklubs am Lokstedter Steindamm und am Pulverteich gelten als Edelbordelle, in denen Prominente ein und aus gehen. Im Anschluss an eine Razzia von Polizei und Steuerfahndung im Jahr 2006 kam der Älteste der Angeklagten, Uwe F., 70, wegen Fluchtgefahr in Untersuchungshaft, wurde aber nach wenigen Monaten wieder auf freien Fuß gesetzt. Der Prozess wird fortgesetzt.