Ein Freund soll den 58-Jährigen erschlagen und seinen Tod als Suizid getarnt haben

Lurup. Knapp eine Woche nachdem Arbeiter einer Abrissfirma einen bereits stark verwesten Leichnam im Keller eines leer stehenden Hauses am Böttcherkamp gefunden haben, hat die Polizei einen 48-Jährigen aus Eidelstedt festgenommen. Er soll für den Tod des 58-Jährigen verantwortlich sein, sagte Polizeisprecherin Christiane Leven gestern. Angaben zum Motiv und den Ermittlungsansätzen konnte sie allerdings nicht machen.

Da um den Hals der Leiche ein Seil gebunden war, waren die Ermittler zunächst von einem Selbstmord ausgegangen. Die Obduktion des Toten im Rechtsmedizinischen Institut, das am Universitätsklinikum Eppendorf seinen Sitz hat, brachte jedoch ein völlig anderes Ergebnis: Das Opfer wurde durch Schläge auf den Kopf getötet.

Nach dem Zeugenaufruf der Polizei seien zahlreiche Hinweise im Landeskriminalamt eingegangen, sagte Leven. Eine der Spuren führte wohl letztlich zu dem 48-jährigen Sönke F. Er soll mit dem Opfer befreundet gewesen sein, erfuhr das Abendblatt. Die Polizei glaubt, dass er seinen Bekannten in der Nacht vom 20. auf den 21. Oktober getötet, in dem Keller versteckt und seinen Tod als Suizid getarnt hat.

Sönke F. soll ersten Angaben zufolge weder ein Geständnis abgelegt noch sonstige Angaben zu dem Verbrechen gemacht haben. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung seien "diverse Unterlagen" beschlagnahmt worden, die aber erst noch ausgewertet werden müssten, so Leven. Der 48-Jährige kam nach seiner Befragung in U-Haft.