City Nord. Mit absurd hohen Renditeversprechen von 70 Prozent hatte die betrügerische Familie während der globalen Finanzkrise 2008 Kleinanleger geködert und um 4,6 Millionen Euro geprellt. Beim Prozessauftakt Anfang Oktober dauerte allein die Verlesung der Anklageschrift geschlagene 70 Minuten. Das Landgericht verurteilte nun Egon Z., 71, zu einer Haftstrafe von vier Jahren und drei Monaten, seine Tochter Heike B., 46, zu drei Jahren und neun Monaten, den Schwiegersohn Henry B., 46, zu sechs Monaten auf Bewährung. Die Enkeltochter, 21, wurde vom Gericht freigesprochen. Die Betrugsopfer zeigten sich vom Strafmaß enttäuscht.

Der Prozess fand nach Drohungen gegen den Patriarchen Egon Z. unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen statt. 206 Kleinanleger hatten in die betrügerischen Anlagegeschäfte investiert und die Familie angezeigt. Einige verloren Hunderttausende von Euro, andere ihre komplette Altersvorsorge. Ihre "Kunden" warben die Angeklagten vor allem in Esoterikkreisen. Der Richter blieb unter dem Strafantrag des Staatsanwalts. Grund: Die Geschädigten hätten den Betrug durchschauen können.