Billstedt/Farmsen. Nach monatelanger Ermittlung hat die Polizei eine Bande professioneller Marihuana-Importeure gesprengt. Ein 29 Jahre alter Iraner und seine fünf mutmaßlichen Mittäter sollen über längere Zeit regelmäßig in die Niederlande gefahren und mit Sporttaschen voller Drogen zurückgekehrt sein. Die letzte professionell organisierte Kurierfahrt der Dealer fand unter den Augen der Polizei statt.

Seit Juni hatten die auf spezielle Drogendelikte spezialisierten Ermittler des LKA 62 die Marihuana-Importeure im Visier. Am Freitag war die Erkenntnislage endlich so dicht, dass sie die Verdächtigen festnehmen konnten. Nach den bisherigen Erkenntnissen kauften die Männer mehrfach große Mengen Marihuana in den Niederlanden, um die Drogen in Hamburg an Zwischenhändler weiter zu veräußern. Die Drogenhändler erwiesen sich dabei als Freunde der Regelmäßigkeit. Für ihre Einkaufstouren borgten sie sich jeweils am Montag Wagen bei einem der großen Autovermieter. Damit fuhren sie in die Niederlande. Jeweils in den Nächten von Donnerstag auf Freitag kehrten sie nach Hamburg zurück - im Kofferraum mehrere Sporttaschen mit Marihuana.

In der vergangenen Woche gelang es den beteiligten Beamten, eine komplette Beschaffungsfahrt zu observieren. Der 29 Jahre alte Hauptverdächtige, ein seit 2003 mehrfach als Dealer aktenkundig gewordener Iraner, und sein 23 Jahre alter Komplize fuhren in einem gemieteten Mercedes vorweg, ein 41-Jähriger folgte in einem R-Klasse-Mercedes, den er auf den Namen seiner Schwester zugelassen hatte.

Die Drogenermittler zogen das MEK hinzu. Die Einsatzspezialisten stoppten die Wagen der Verdächtigen an der Möllner Landstraße in Billstedt und legten den Drogenhändlern Handschellen an. Sie hatten 40,5 Kilo Marihuana im Kofferraum.

Bei den anschließen Durchsuchungen der Wohnungen, in denen die Verdächtigen gemeldet sind, entdeckten die Ermittler weitere 30 Kilo Marihuana und knapp 30 000 Euro aus verschiedenen Drogengeschäften. Ein Großteil der hier gefundenen Drogen lag in einer Badewanne im Keller eines der mutmaßlichen Großdealer. Einer der Bandenchefs und ein 41 Jahre alter Komplize kamen in Untersuchungshaft.