Hamburg. In den ersten neun Monaten ist die Zahl der Einbrüche in Hamburg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 20,1 Prozent gestiegen. Das geht aus einer Senatsantwort auf eine Anfrage von SPD-Innenexperte Andreas Dressel hervor. Die Polizei registrierte danach 5375 versuchte und vollendete Taten zwischen Januar und September dieses Jahres, also 898 mehr als bei den Dreivierteljahreszahlen 2009. Die Aufklärungsquote sank von 10,6 auf 6,3 Prozent. "Die dramatische Einbruchsentwicklung ist jedenfalls zum Teil auch hausgemacht", sagte Dressel. Präsenzverluste bei der Polizei und falsche Sparentscheidungen spiegelten sich laut Dressel in den Zahlen wider.

Den stärksten Zuwachs verzeichnete der Bezirk Nord. Dort stieg die Zahl der Einbrüche auf 782 (plus 49,2 Prozent). Dann folgen Mitte (943 Einbrüche) und Eimsbüttel (824) mit einer Steigerung um jeweils 28,5 Prozent, Wandsbek (1433 Taten, plus 14,9 Prozent), Altona (716 Einbrüche, plus 14,2 Prozent) und Harburg (438 Taten, plus 6,8 Prozent). Allein in Bergedorf ging die Zahl der Einbrüche um 55 auf 239 (minus 18,7 Prozent) zurück.

Zwar ist der Halbjahrestrend leicht abgeschwächt - er lag bei einem Plus von noch 33,9 Prozent. Der Trend geht allerdings weiterhin nach oben. "Wir haben daher im Juli eine eigene Dienststelle für Einbrüche eingerichtet", sagte Ralf Kunz, Sprecher der Innenbehörde. Dort setze man sich auch mit einem neuen Kriminalitätsphänomen auseinander. So würden immer häufiger Kinder für Einbrüche von ihren Familien eingesetzt.