Dulsberg. Polizeipräsident Werner Jantosch hat einen 51 Jahre alten Beamten von seinem Dienst suspendiert. Der Kriminaloberkommissar soll am Mittwoch bei einer Hausdurchsuchung 5200 Euro gestohlen haben. Nach Abendblatt-Informationen hat der Polizist aus der Abteilung Staatsschutz die Tat eingeräumt.

Der Polizist sollte mit seinen Kollegen die Wohnung eines Kurden im Stadtteil Dulsberg im Auftrag der Berliner Staatsanwaltschaft durchsuchen. Hintergrund soll die Mitgliedschaft in der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK gewesen sein. Während der Razzia behauptete der Verdächtige, dass ihm Geld gestohlen worden sei. Der Einsatzleiter rief deshalb die Beamten des Dezernats Interne Ermittlungen (DIE). Tatsächlich fanden die DIE-Ermittler 5200 Euro in einem Dienstwagen, zu dem nur der 51-jährige Staatsschützer Zugang gehabt hatte.

Sein Motiv ist bislang allerdings unbekannt. "Wir bewerten den Sachverhalt als Diebstahl oder veruntreuende Unterschlagung", sagte Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers dem Abendblatt. Die Höchststrafe dafür beträgt fünf Jahre Haft.

Unter den Kollegen ist die Bestürzung nach dem Bekanntwerden des Falls groß. Ein Beamter: "Immerhin hat sich gezeigt, dass die Mechanismen bei Ermittlungen gegen Polizeibeamte auch funktionieren."