Die Feuerwehr schätzt den Schaden auf mehrere Tausend Euro. Für die Fahrgäste kam es trotz Ersatzverkehrs zu Verzögerungen.
Hamburg. Ein Feuer in einem ehemaligen Fußgängertunnel unterhalb des Hachmannplatzes legte gestern für mehrere Stunden den Verkehr rund um die Kirchenallee lahm. Obwohl die Zugangstunnel zur U-Bahn-Linie 2 vom Brand nicht betroffen waren, stand die Bahn ab 12 Uhr zwischen Messehallen und Berliner Tor für rund eine Stunde komplett still. Danach war sie für eine weitere halbe Stunde nur eingeschränkt nutzbar.
"Zuerst konnten wir den Brand nicht genau lokalisieren. Wir wollten kein Risiko eingehen und haben deshalb die Zugänge zur Bahn sofort evakuiert", sagte Polizeisprecher André Braker. Das Feuer hatte sich in einer stillgelegten Straßenunterführung entzündet. Seit neun Jahren ist sie für Fußgänger nicht mehr zugänglich. "Heutzutage befinden sich dort Lager verschiedener Läden in und um den Hamburger Hauptbahnhof", so Braker. "Dorthin haben also nur eingeschränkt Leute Zugang." Die Brandermittler gehen davon aus, dass entweder mutwillig gezündelt oder das Feuer aus Fahrlässigkeit verursacht worden war. "Da reicht auch schon eine Zigarettenkippe", sagte Brandermittler Gerald Formum. Der Brandherd war seinen Angaben nach ein brennendes Regal vor den Lagerräumen eines Blumenladens. Formum schätzt den Schaden auf mehrere Tausend Euro ein. Trotz des Schienenersatzverkehrs kam es zu erheblichen Verzögerungen für die Fahrgäste.
Hinzu kommt der große Aufwand, mit dem die Feuerwehr das Tunnelsystem vom Rauch befreien musste. Der Qualm konnte nur umständlich mit einer Art übergroßem Staubsauger aus dem Tunnel befördert werden. Zu diesem Zeitpunkt, etwa um 14.15 Uhr, konnte die U 2 wieder unbehindert durchfahren.
"Bei einem normalen Brand, beispielsweise in einem Haus, wird unten Luft hereingedrückt, und der Qualm kann aus den geöffneten Fenstern hinausströmen", erklärte Jörn Demptröder, verantwortlich für den gesamten Einsatz. "Aus einem Tunnel kann man den schändlichen Qualm aber nur heraussaugen - eine schwierige Angelegenheit."
(lf)
