25-Jähriger wegen versuchten Mordes vor Gericht. Er will sich an nichts mehr erinnern können

Hamburg. Vor dem Landgericht muss sich seit gestern ein 25-Jähriger wegen versuchten Mordes verantworten. Laut Staatsanwaltschaft soll er im November 2009 in einem Lokal in Billstedt dreimal mit einem Klappmesser auf einen 46 Jahre alten Mann eingestochen haben. Den Tod des Opfers habe er in Kauf genommen.

Ein Stich in den Oberkörper habe nur durch Glück nicht zu lebensgefährlichen Verletzungen geführt. Zuvor soll der Angeklagte die Frau des 46-Jährigen angegriffen haben. Der 25-Jährige schwieg gestern. Bei der richterlichen Vernehmung, dessen Protokoll in der Verhandlung verlesen wurde, sagte der Angeklagte: "Ich weiß nicht, wie das passieren konnte. Ich kann mich nicht mehr erinnern." Sein Verteidiger gab zu Protokoll, dass der Attacke ein Streit um die Frau des Opfers vorausgegangen war. Dass jemand verletzt wurde, wisse sein Mandant nur, weil er Blut an seinen Händen hatte. An ein Messer könne sich der 25-Jährige nicht erinnern. Zum Tatzeitpunkt hatte der junge Mann 2,1 Promille Alkohol im Blut.

Der Bruder des Angeklagten sagte am Rande der Verhandlung, dass die Kontrahenten sich seit Jahren aus der Nachbarschaft kannten und trotz des Vorfalls immer noch befreundet seien. Der Prozess wird fortgesetzt.