In einer Haspa-Filiale an der Wandsbeker Chaussee wollte Gerrit B. aus Heiligenhafen einen Kredit über 100.000 Euro aufnehmen.

Hamburg. Eine erfolgreiche Arztpraxis, fast vier Millionen Euro Immobilienvermögen und jede Menge hochtrabender Investitionspläne. Gerrit B. aus Heiligenhafen führte ein scheinbar ausgefülltes Leben, mit nur einem Makel: Keines dieser Details aus seinem Lebenslauf stimmte. Bis das allerdings einem Sachbearbeiter in einer der verschiedenen Hamburger Banken auffiel, bei denen der 45 Jahre alte Serienbetrüger Kunde war, hatte er bereits mehrere 10.000 Euro erschlichen. Mindestens sechsmal soll Gerrit B. in den vergangenen eineinhalb Jahren erfolgreich hohe Kredite aufgenommen haben. Dabei soll er sich immer einen Teil des Darlehens in bar auszahlen lassen haben, sagte ein Polizeisprecher. Der Schaden beträgt mindestens 50.000 Euro.

Er scheiterte erst an einer Haspa-Filiale an der Wandsbeker Chaussee: Dort wollte er am Montagnachmittag einen Kredit über 100.000 Euro aufnehmen. Als Beweis seiner Kreditwürdigkeit hinterlegte er eine ganze Reihe von Unterlagen, darunter Gehaltsnachweise und Belege eines Steuerberaters, die allesamt gefälscht waren. Ein Angestellter wurde misstrauisch und rief die Polizei, die den 45-Jährigen kurzerhand festnahm und wenig später in das Untersuchungsgefängnis am Holstenglacis brachte.

+++ SO KRIMINELL IST IHR STADTTEIL +++

So schnell wird der 45-Jährige wohl nicht wieder auf freien Fuß kommen. Bereits vor vier Jahren war er wegen ähnlicher Delikte zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden. Damals hatte der Richter bereits angekündigt, würde Gerrit B. erneut straffällig, käme er nach der Haft in Sicherheitsverwahrung. Neben der Betrugsanklage wird sich der Möchtegernarzt auch wegen des Missbrauchs von Titeln verantworten müssen.