Der 21 Jahre alte Schüler, der einen Freund im August 2009 im Volksdorfer Wald erwürgt hat, ist psychisch krank. Er leidet unter einer "paranoiden Schizophrenie". Gestern hat das Landgericht angeordnet, dass Anton W. in einer psychiatrischen Klinik untergebracht werden muss. Das Gericht ist überzeugt, dass er im Zustand der Schuldunfähigkeit handelte und eine Gefahr für die Allgemeinheit bleibt. Die geschlossene Unterbringung wird jährlich überprüft.

Der Schüler, der die Tat zu Prozessbeginn gestand, hatte sich im August 2009 mit seinem Freund im Volksdorfer Wald verabredet. Zuvor hatten die beiden einen unbeschwerten Abend unter Freunden. Die weiteren Geschehnisse konnte das Gericht jedoch nicht vollständig rekonstruieren. Allein dem massiven Drogenkonsum des Angeklagten sei die psychische Störung nicht zuzuschreiben. "Sonst wäre sie längst abgeklungen", sagte der Vorsitzende. Sein Verteidiger nimmt indes an, dass der Konsum - insbesondere von LSD - die Krankheit seines Mandanten antrieb.

Bereits einen Monat vor dem Totschlag hatte er auf einem Musikfestival mit einer Eisenstange auf einen 32 Jahre alten Mann eingeschlagen. Seinem Opfer sei zwar die Flucht gelungen, allerdings werde es sein Leben lang unter der Attacke leiden. "Hier hat eine heimtückische und grausame Krankheit drei Menschenleben zerstört. Auch der Beschuldigte ist aus einem normalen Schülerleben herausgerissen worden", sagte der Vorsitzende.