Ursache war vermutlich Pfefferspray: Mehrere Drittklässler gerieten in Panik

Wilhelmsburg. Fünf Schüler kamen in Krankenhäuser, andere schienen nach und nach ebenfalls zu erkranken: Eine mutmaßliche Reizgasattacke hat gestern für große Aufregung an der katholischen Bonifatiusschule und für einen umfangreichen Feuerwehreinsatz gesorgt.

Während des Sportunterrichts, der in diesem Fall im nahen Gemeindehaus abgehalten wurde, hatten erste Schüler über Atemwegsbeschwerden geklagt. Die Drittklässler bemerkten ein Kratzen im Hals, hatten zunehmende Atemnot und tränende Augen. Eines der Kinder - es leidet an Asthma - hatte stärkere Beschwerden. Der Rettungsdienst der Feuerwehr wurde herbeigerufen. Wie in solch unklaren Fällen üblich schickte die Zentrale gleich auch Spezialisten für das Aufspüren giftiger Gase mit zum Unglücksort.

Weil zu diesem frühen Zeitpunkt noch unklar war, wie viele Schüler zu behandeln sein würden, machten sich auch die Besatzung des Großraumrettungswagens sowie der Leitende Notarzt (LNA) der Hamburger Feuerwehr auf den Weg zur Bonifatiusstraße. Sie mussten sich zeitweise um bis zu zehn Schüler kümmern.

Feuerwehrsprecher Hendrik Frese erklärte: "Die Kinder kamen vorsorglich zu weiteren Untersuchungen ins Krankenhaus. Bleiben musste dortkein Schüler."

Nach ersten Ermittlungen könnte in oder vor dem Gemeindehaus versprühtes Reizgas, zum Beispiel Pfefferspray, die Ursache für den Einsatz gewesen sein. Mehrere Schüler berichteten, sie hätten "pfefferartigen" Geruch bemerkt. Die Gas-Experten der Feuerwehr versuchten daraufhin, im Gemeindehaus und in der Umgebungsluft Giftstoffe aufzuspüren. Sie konnten jedoch keine schädlichen Gase mehr feststellen. Die Polizei versuchte zunächst ergebnislos, in der Umgebung der Schule Hinweise auf einen möglichen Verursacher zu finden.