Polizei stoppt psychisch kranken Autofahrer aus Dortmund erst in Hamburg

Hamburg/Dortmund. Am Steuer eines gestohlenen Opel Corsa hat sich ein 22-Jähriger eine spektakuläre Verfolgungsjagd mit der Polizei von Dortmund bis nach Hamburg geliefert. Auf der rund 350 Kilometer langen Strecke über die Autobahnen 2 und 7 gelang es den Beamten nicht, den Uetersener zu stoppen. Weder rote Ampeln noch diverse Streifenwagen oder ein Polizeihubschrauber konnten ihn aufhalten. Erst in Hamburg endete seine riskante Fahrt, als er von Einsatzkräften zum Halten gezwungen wurde.

"Der 22-Jährige fiel der Polizei zunächst am späten Montagabend in Dortmund auf, wo er mit seinem Auto eine Rotlicht zeigende Ampel missachtet hatte", sagte der Dortmunder Polizeisprecher Kim Freigang gestern. Anhaltezeichen und Lautsprecherdurchsagen der Beamten habe der Mann jedoch mit Kopfschütteln und abwinkenden Handbewegungen quittiert. Dann trat der Mann aufs Gaspedal, versuchte während der Verfolgung mehrfach, den Streifenwagen abzudrängen oder durch abrupte Bremsmanöver einen Auffahrunfall zu provozieren. Bei seiner Raserei ignorierte der Corsa-Fahrer zudem weitere rote Ampeln. "Zwei Einsatzfahrzeuge der Dortmunder Polizei wurden beschädigt", sagte der Sprecher.

Aufgrund seiner riskanten Fahrmanöver zogen die Beamten einen Polizeihubschrauber hinzu. Von der B 236 wechselte der Mann schließlich auf die A 2 und setzte seine Flucht später auf der A 7 Richtung Hamburg fort. Ab der Raststätte Garbsen verfolgten Einsatzkräfte der Polizei Niedersachsen den Opel. Jedoch konnte der Raser erst in Hamburg in Höhe der Anschlussstelle Moorburg durch Hamburger Beamte gestoppt werden. Dabei fuhr der 22-Jährige auf das Heck des Streifenwagens auf. Die Polizisten nahmen den psychisch kranken Mann fest und brachten ihn in ein Krankenhaus. "Erste Ermittlungen ergaben, dass der Wagen gestohlen war", sagte Polizeisprecher Freigang. Verletzt wurde bei der Verfolgungsfahrt niemand.