Lurup. Wer die Kugeln abgefeuert hat und ob ein Bandenkrieg Hintergrund der blutigen Tat in Lurup sein könnte, bei der ein 17-Jähriger schwer verletzt wurde, ist auch drei Tage nach der Schießerei am Vorhornweg noch unklar. "Ob es Milieu-Bezüge gibt, wird derzeit geprüft", sagte Polizeisprecher Holger Vehren gestern. Von dem Schützen, seinen möglichen Komplizen und deren auffälligen Autos fehlt nach wie vor jede Spur. Die Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen.

Gegen Mitternacht kam der 17-jährige Tolga C. mit zwei 17 und 18 Jahre alten Freunden nach einem Besuch eines Schnellrestaurants am Vorhornweg entlang. Dort standen zwei dunkle Autos in der Kehre quer zur Straße. Als das Trio noch 60 Meter von den Fahrzeugen entfernt war, fielen mehrere Schüsse aus Richtung der Autos. Die drei jungen Männer flüchteten, doch Tolga C. wurde von einer Kugel in den Rücken getroffen. Der 17-Jährige musste im Krankenhaus notoperiert werden. "Er ist außer Lebensgefahr", sagte Vehren gestern.

Dass auf die Jugendlichen gezielt geschossen wurde, hält die Polizei für unwahrscheinlich. "Wir gehen davon aus, dass der 17-Jährige zufällig Opfer geworden ist." Eine sofort eingeleitete Fahndung nach den Tätern und den beiden Autos - darunter eine Mercedes S-Klasse mit auffälligen silberfarbenen Felgen - blieb erfolglos.

Während der Fahndung meldete sich ein Taxifahrer und gab an, dass ein Schuss sein 500 Meter vom Tatort entferntes Fahrzeug getroffen habe. Die Polizisten stellten den Wagen sicher. Der Taxifahrer und seine beiden Fahrgäste blieben unverletzt. Im Vorhornweg fanden die Ermittler einige Hülsen. Zudem stellten sie ein Projektil in einem Baum sicher. Die Mordkommission sucht nun nach Zeugen, Hinweise unter Telefon 428 65 67 89.