Ein Ausflugsboot mit 51 Passagieren an Bord prallte gegen die Wand der Ellerholzschleuse. Unglücksursache war ein technischer Defekt.

Hamburg. Es sollte eine klassische Hafenrundfahrt bei Sonnenschein werden, ein schöner Ausflug auf der Elbe entlang der Sehenswürdigkeiten des Hamburger Hafens. Doch die Tour der Barkasse "Ruth" endete für die 51 Passagiere mit einem Unfall, bei dem elf Fahrgäste und die Schiffsführerin verletzt wurden. Die Wasserschutzpolizei hat die Ermittlungen übernommen.

Das Ausflugsboot schipperte am Sonnabend gegen 13.30 Uhr gerade vom Ellerholzhafen mit seinem über 100 Jahre alten denkmalgeschützten Leuchtturm in das Becken der Ellerholzschleuse, als es plötzlich Probleme mit dem Motor gab. Das Umsteuern von vorwärts auf rückwärts funktionierte nicht - die Barkasse machte somit weiter Fahrt in Richtung Schleusentor. Dann ging alles ganz schnell: Die 39 Jahre alte Kapitänin konnte den Gästen an Bord gerade noch "festhalten" zurufen, bevor das Boot nur wenige Sekunden später mit voller Wucht gegen das Schleusentor prallte. Durch die heftige Kollision stürzten mehrere Fahrgäste von den Sitzbänken, Fensterscheiben splitterten, gingen teilweise zu Bruch. "Elf Fahrgäste und die Schiffsführerin wurden verletzt", sagte Polizeisprecher Andreas Schöpflin gestern. Sie erlitten in erster Linie Prellungen und Stauchungen. Ernsthaft verletzt wurde niemand.

Noch auf dem Ausflugsschiff versorgten Sanitäter und Wasserschutzpolizisten die Verletzten und wärmten sie mit Decken. Die Beamten und Feuerwehrleute retteten die Geschädigten aus der manövrierunfähigen Barkasse. Die Kapitänin und neun Passagiere wurden in einem Krankenhaus ambulant behandelt.

Die unverletzten Passagiere konnten in eine Ersatzbarkasse umsteigen und wurden zum Ausgangspunkt ihres Ausfluges, zu den Landungsbrücken, gebracht. Ein Löschboot der Feuerwehr schleppte die Barkasse "Ruth" zum Ponton des Wasserschutzpolizei-Kommissariats ab. Dort wird es nach Angaben der Polizei weitere technische Untersuchungen geben. Wie hoch die Sachschäden sind, die an dem Ausflugsschiff und dem Schleusentor entstanden sind, ist noch unklar.

Nach ersten Ermittlungen der Wasserschutzpolizei war ein technischer Defekt an der Umsteueranlage der Maschine Grund für den Unfall. Die Schiffsführerin habe die Maschine in der Schleusenkammer auskuppeln wollen, doch die Schiffsschraube habe weiter auf "voraus" gedreht, sagte Polizeisprecher Schöpflin. Die Ermittlungen dauern an.