Hamburg. Razzia gegen Rechtsextreme: Polizei und Staatsanwaltschaft haben am Freitag 17 Wohnungen von Neonazis in Hamburg und dem südlichen Umland durchsucht. Die mehr als 100 Beamten beschlagnahmten bei der Aktion Gas- und Schreckschusswaffen sowie sprengstoffähnliche Substanzen wie Böller und Tränengaswurfkörper. Sichergestellt wurden auch große Mengen Propagandamaterial und Hakenkreuzfahnen.

Die Neonazis werden verdächtigt, im Dezember an einem nicht genehmigten Aufzug in Harburg teilgenommen zu haben. Etwa 35 schwarz gekleidete und mit weißen Masken getarnte Personen waren damals mit Fackeln und im Gleichschritt durch die Eißendorfer Straße gezogen. Anwohner berichten, sie hätten Angst bekommen und sich an das Dritte Reich erinnert gefühlt. Vorbild der Gruppe ist eine bundesweite rechtsextreme Bewegung, die sich Die Unsterblichen nennt. Sie verabredet sich im Internet zu plötzlichen Aufmärschen. 17 solcher Aktionen sind bereits bekannt geworden.