Brunsbüttel. Der vor einer Woche vor Brunsbüttel ins eiskalte Elbwasser gestürzte Elblotse ist verstorben. Der 59-jährige Nautiker aus der Nähe von Hamburg war beim Übersteigen vom Lotsenversetzboot auf den Getreidefrachter "Cecilia" abgerutscht. Laut Wasserschutzpolizei hatte er nicht die Versetzbühne benutzt, sondern den direkten Weg über die ausgebrachte Lotsenleiter - was bei kleineren Schiffen kein unüblicher Vorgang ist, wie es bei der Brüderschaft der Elblotsen heißt. Die Besatzung des Versetzbootes konnte den Kollegen in kurzer Zeit zwar wieder mit drei Mann an Bord hieven. Doch auf dem Weg zum Notarzt kollabierte der Kreislauf des unterkühlten Seemanns. Er konnte an Land wiederbelebt werden und wurde ins Krankenhaus nach Brunsbüttel transportiert, wo er in ein künstliches Koma versetzt wurde. Sein Zustand galt als äußerst kritisch, am Freitag starb er.

Dass Lotsen beim Übersteigen ins Wasser fallen, kommt laut Brüderschaft "immer einmal wieder vor". Meist gehe so ein Unfall glimpflich aus. Und selten dürfte das Wasser so kalt sein wie in der vergangenen Woche, als noch dicke Eisschollen darauf schwammen. Die Ermittlungen zur genauen Unfallursache dauern noch an.