Polizei geht von technischem Defekt aus. Jugendliche aus Altona kamen von einer Ski-Freizeit zurück

Bispingen/Hamburg. Die Scheiben sind zerborsten, die Sitze Schutt und Asche, die Gepäckstücke verbrannt: Nur ein verkohltes Gerippe ist von dem Reisebus übrig geblieben, aus dem sich am Sonnabend eine Hamburger Schülergruppe in letzter Minute retten konnte. 39 Jugendliche und fünf Lehrer der staatlichen Handelsschule Altona waren auf dem Heimweg von einer Ski-Freizeit im Allgäu, als der Bus auf der Autobahn 7 gut 60 Kilometer vor Hamburg Feuer fing. Acht Insassen erlitten leichte Verletzungen.

"Ich bin froh und erleichtert, dass niemand ernsthaft verletzt worden ist", sagte Schulleiterin Irmtraud Oldenbusch dem Abendblatt. Sie hatte am Sonnabendmorgen, nur wenige Stunden nach dem Unglück, von dem Vorfall erfahren. "Die Schüler hatten einen Schutzengel, alle sind wohlauf."

Es war 3.10 Uhr, als Schüler Qualm und Flammen im Bereich der Toilette bemerkten. Sofort stoppte der 45 Jahre alte Fahrer den Bus auf dem Standstreifen der A 7 bei Bispingen und öffnete die Türen. Auch die 17 bis 19 Jahre alten Jugendlichen reagierten blitzschnell. Da sich das Feuer rasch ausbreitete, schlugen sie mit Nothämmern die Scheiben ein und sprangen in Panik ins Freie. "Acht Schüler mussten mit Schnittverletzungen und Verdacht auf eine Rauchvergiftung in Krankenhäuser gebracht werden", sagte Detlev Maske, Sprecher der Polizeiinspektion Heidekreis. Insgesamt seien mehr als120 Einsatzkräfte von Feuerwehr, DRK, DLRG und Notfallseelsorge vor Ort gewesen. "Es war ein Glücksfall, dass der Qualm so schnell entdeckt wurde und der Fahrer den Bus sofort gestoppt hat", sagte Maske. "Alle Beteiligten haben sehr gut reagiert."

Auch Stephan Meier, Sprecher der Kreisfeuerwehr Heidekreis, betonte das vorbildliche Verhalten der Schüler. "Die Jugendlichen waren alle fit und haben schnell gehandelt", sagte er. "Bei einer Reisgruppe mit Rentnern oder kleinen Kindern wäre das Ganze vermutlich nicht so glimpflich ausgegangen."

Das Wrack des beschlagnahmten Reisebusses wird derzeit von Sachverständigen untersucht. "Wir gehen bisher von einem technischen Defekt als Brandursache aus", sagte Polizeisprecher Detlev Maske. Die Ermittlungen dauern an. Die A 7 war am Sonnabend in Richtung Hamburg bis 5.30 Uhr komplett gesperrt. Bis zur Bergung des Busses wurde der Verkehr über den linken Fahrstreifen geleitet.