Hamburg. Um 8.36 Uhr startete der R 10 in Richtung Lübeck pünktlich am Hauptbahnhof - doch er kam nicht weit: Nur etwa 300 Meter nach dem Hamburger Hauptbahnhof blieb der Zug wegen eines Oberleitungsschadens liegen. Hunderte Pendler saßen im Zug fest. Nach knapp eineinhalb Stunden Wartezeit sanken die Temperaturen im Zug deutlich.

Auch Jens A. Geißler aus Stellingen gehörte zu den Fahrgästen. Er musste per Handy, das ihm ein anderer Fahrgast borgte, seine Teilnahme an einer anstehenden Pressekonferenz absagen. Er arbeitet in der Stadtbibliothek Bad Oldesloe, dort sollte über ein neues Ausleihsystem informiert werden. So wie Geißler sagten viele Fahrgäste Termine per Handy ab, bis es gegen 10.15 Uhr endlich weiterging. Dann kam aus Wandsbek eine Diesellok, um den Liegenbleiber abzuschleppen. Im nächstgelegenen Bahnhof Hasselbrook konnten Passagiere aussteigen, ebenso an den weiteren geplanten Haltestellen bis Lübeck.

Marcus Lakenmacher aus Hamburg-Altstadt befand sich ebenfalls auf dem Weg zur Arbeit, er ist beim Hamburger Grundstückskontor in Ahrensburg tätig. "Der Zug bleibt hier auf dieser Strecke häufiger stehen, zum Beispiel, wenn etwas auf der Fahrbahn liegt", sagt er.