Das Mädchen erlitt eine schwere Gehirnerschütterung und kam ins UKE. Vater war mit dem Rad auf Zebrastreifen ausgerutscht.

Hamburg. Nieselregen und Temperaturen um den Gefrierpunkt haben Straßen und Fußwege gestern Morgen vielerorts in gefährliche Rutschbahnen verwandelt. Die Stadtreinigung war mit knapp 60 Streufahrzeugen im Einsatz - in erster Linie zu Kontrollfahrten. Vereinzelt musste aber auch gestreut werden. Mehrere Menschen wurden bei Unfällen verletzt.

Auf der Hammer Landstraße verunglückte kurz vor 8 Uhr eine Dreijährige in ihrem Kindersitz, nachdem ihr Vater mit dem Fahrrad auf einem vereisten Zebrastreifen ausrutschte. Das Mädchen, das keinen Helm trug, erlitt eine schwere Gehirnerschütterung und kam mit einem Krankenwagen ins UKE. Auf der Straße Grindelberg fuhr ein betrunkener 38-Jähriger kurz vor 11 Uhr gegen eine Straßenlaterne und wurde eingeklemmt. Er musste aus seinem Auto geschnitten werden. Er hatte ein Promille Alkohol im Blut. Die Straße Grindelberg blieb bis 12 Uhr stadtauswärts gesperrt.

Für die Nacht zu Montag hatte die Stadtreinigung alle knapp 120 Fahrer von Streufahrzeugen in Bereitschaft gehalten, etwa die Hälfte kam am Morgen kurz nach 6 Uhr zum Einsatz - nach Hinweisen der Polizei und um die Fahrbahnen im gesamten Stadtgebiet zu kontrollieren. "Die Kollegen überprüften zuvorderst die Brücken, denn die ziehen als Erste an", sagte der Sprecher der Stadtreinigung, Andree Möller.

Im Laufe des gestrigen Tages legten die Temperaturen zu. "Auf der Köhlbrandbrücke werden 3,8 Grad Celsius, am Schiffbeker Weg 3,2 und an der Alten Schmiede 2,9 gemessen", sagte Möller am späten Vormittag. Auch in den kommenden Tagen sollen sie nicht wieder unter null Grad Celsius sinken. Entsprechend werden auch nicht alle Streufahrzeuge in Bereitschaft gehalten. Allein die aus 18 sogenannten Sofortruffahrern bestehende "Task-Force" stehe bereit, so Möller. Die Stadtreinigung sei auf den Ernstfall vorbereitet: Zum Ende vergangenen Jahres seien 27 000 Tonnen Streusalz gebunkert worden, "erst ein paar Hundert Tonnen sind verbraucht".