Hamburg. Deutschlands meistgesuchter Schwerverbrecher ist angeblich im Schanzenviertel gesichtet worden. Am Freitag hatten sich bei der Polizei mehrere Zeugen gemeldet, die gesehen haben wollen, wie Thomas Feldhofer von der Susannenstraße in Richtung Schulterblatt lief. Um 15 Uhr leitete die Polizei eine Großfahndung mit Fußstreifen, Motorrädern und Streifenwagen nach dem Serienräuber ein. Die Suche blieb zunächst ergebnislos, wurde aber am Abend mit Streifenwagen fortgesetzt. Erst am Mittwoch hatte die Polizei in der Sendung "Aktenzeichen XY" um Hinweise auf den 46-Jährigen gebeten.

Der bis 2008 inhaftierte Schwerverbrecher, der zuletzt in Berlin gesichtet worden ist, gilt als gefährlich. In den 90er-Jahren hatte er bei elf Raubüberfällen 750 000 Mark erbeutet und das Geld in Spielkasinos verzockt. Um seine Spielsucht zu finanzieren, soll er seit August 2011 mehr als zwei Dutzend Straftaten begangen haben, darunter mindestens zwei Banküberfälle. Nie war Feldhofer dabei maskiert. Wie skrupellos der gebürtige Krefelder ist, veranschaulicht eine Episode aus dem hessischen Kronberg: Mitte Dezember überfiel er dort ein Elektrogeschäft, und obwohl es kurz darauf vor Beamten nur so wimmelte, überfiel er mit einer Waffe einen nur wenige Meter entfernten Linienbus und raubte sieben Fahrgäste aus. Zuletzt soll er am 21. Dezember eine Bank in Sachsen-Anhalt überfallen haben. Seit Wochen wird Feldhofer per europäischem Haftbefehl gesucht - bislang konnte er den Ermittlern immer entkommen. In Krefeld ist er unlängst seiner Festnahme nur knapp entgangen - dabei hätte er beinahe einen Polizisten überfahren.