Hamburg. Wie viele schrottreife Autos der 35 Jahre alte Georgier ungeachtet aller Umweltvorschriften bereits auf seinem Grundstück am Neuländer Elbdeich zerlegt hatte, ist noch nicht bekannt. Erst ein Routineflug des Polizeihubschraubers "Libelle" über das Elbufer in Neuland legte ihm das verbotene Schlosser-Handwerk. Aus der Luft entdeckten die Beamten das verbotene Altmetalllager und riefen ihre Kollegen am Boden zu Hilfe.

Gestern Morgen wurde das knapp 6000 Quadratmeter große Grundstück von Beamten des "Fachdienstes für Umweltdelikte der Wasserschutzpolizei durchsucht", wie Polizeisprecher Andreas Schöpflin mitteilte. Dabei entdeckten die Polizisten mehr als 70 Altfahrzeuge, darunter auch Lastwagen, Wohnwagen und Baufahrzeuge, die kreuz und quer auf dem Gelände standen. "Ein Großteil der Fahrzeuge wurde von einem Sachverständigen als Abfall eingestuft", sagte Schöpflin. Autos, die zum Ausschlachten vorgesehen waren.

Daneben konnten die Beamten auch mehrere als gestohlen gemeldete Autos, darunter zwei BMW und einen Volkswagen Touran, sicherstellen. Die Wagen waren in verschiedenen Garagen auf dem Grundstück versteckt worden und konnten dank ihrer Fahrzeug-Identifizierungsnummern (FIN) schnell dem rechtmäßigen Besitzer zugeordnet werden.

Auf dem unmittelbar an der Elbe liegenden Grundstück, das unbefestigt ist, wurden gravierende Umweltverstöße festgestellt. So lagerten nach Polizeiangaben direkt an den Neuländer Wettern Autoteile und umweltgefährdende Flüssigkeiten. Mitarbeiter des Instituts für Hygiene und Umwelt nahmen Bodenproben, die in den kommenden Tagen analysiert werden sollen.

Neben dem Georgier Alexandre C., der auch auf dem Grundstück wohnen soll, konnte die Polizei einen weiteren Tatverdächtigen ermitteln. Gegen die beiden Männer wird jetzt wegen des "Verdachts des illegalen Betriebes einer genehmigungspflichtigen Anlage sowie des Verdachts des unerlaubten Umgangs mit gefährlichen Abfällen" ermittelt, sagte Schöpflin. Weitere Ermittlungen wurden wegen der gestohlenen Wagen eingeleitet. Wasserschutzpolizisten beschlagnahmten umfangreiches Beweismaterial, darunter Computer, Handys und zahlreiche Dokumente.