Seit 2002 wird die Aktion “Rücksicht auf Kinder kommt an“ veranstaltet. Daraufhin fiel die Zahl der verletzten Kinder unter die 1000er-Marke.

Hamburg. Die Zahl der im Straßenverkehr verunglückten Kinder nimmt seit eineinhalb Jahrzehnten stetig ab. Zählte die Polizei Mitte der 90er-Jahre noch 1101 Verletzte in der Altersgruppe der bis 14-Jährigen, waren es im vergangenen Jahr 799. Seit 2002 veranstaltet die Hamburger Polizei die Aktion "Rücksicht auf Kinder kommt an". Bereits im Folgejahr fiel die Zahl der verletzten Kinder unter die 1000er-Marke. Gestern startete die erfolgreiche Aktion bereits zum neunten Mal.

Bis zum 12. Mai planen die Verkehrsexperten der Polizei rund 770 Aktivitäten im gesamten Stadtgebiet, um Kinder, aber auch Autofahrer über das richtige Verhalten im Straßenverkehr aufzuklären. Erstmals steht dabei das Gehwegparken im Mittelpunkt der Sicherheitskampagne. "Allein bei 123 von den 799 verletzten Kindern war die Unfallursache das Hervortreten zwischen geparkten Fahrzeugen", erklärt Ortwin Schmidt, stellvertretender Leiter der Verkehrsprävention. Am stärksten gefährdet sei die Gruppe der Sechs- bis Zehnjährigen, also der Grundschüler.

"Diese Kinder sind eben nicht größer als ein Wagen und werden daher leicht übersehen", sagt Schmidt. Umso wichtiger sei es zu verhindern, dass falsch abgestellte Autos auf Gehwegen und an Einmündungen den Kleinen die Sicht auf den Straßenverkehr nehmen. Daher werden Viertklässler aller Grundschulen in den kommenden Wochen Falschparkern 25 000Knöllchen mit der Aufschrift "Warum stehst du auf meinem Weg?" verpassen. Und noch bis Sonnabend können Kinder auf einem Polizei-Parcours im Alstertal-Einkaufszentrum eigenständiges Verhalten im Straßenverkehr trainieren.

Doch die Polizei setzt nicht nur auf nett gemeinte Aktionen und Informationsveranstaltungen. Sie wird in den kommenden Wochen verstärkt vor Schulen und Kindertagesstätten Geschwindigkeitskontrollen durchführen. "Alle Verkehrsstaffeln werden jeden Tag Radarfallen in diesen Tempo-30-Zonen aufbauen", kündigt Ortwin Schmidt von der Verkehrsprävention an. Die Staffeln werden dafür von der Bereitschaftspolizei unterstützt. Weitere Informationen unter www.ruecksicht-auf-kinder.de .