Beim letzten Manöver an der Wandsbeker Chaussee war ihnen schließlich bewusst, dass die Polizei ihnen auf den Fersen war. Der Fahrer der mit drei Räubern besetzten Mercedes C-Klasse wendete auf der vierspurigen Straße. Ein letzter verzweifelter Versuch, sich der drohenden Festnahme zu entziehen. Doch die Beamten des Mobilen Einsatzkommandos (MEK) vereitelten diesen mittels beherzter Karambolagen. Mit zwei zivilen Dienstwagen rammten sie den Mercedes. Nur Sekunden später klickten die Handschellen bei den 16, 19 und 23 Jahre alten Tätern. Sie hatten kurz zuvor in der Nähe eine Spielhalle an der Pappelallee (Eilbek) überfallen und 380 Euro geraubt.

Es war der insgesamt neunte Überfall auf Spielhallen seit Mitte März, den die Ermittler der Bande zuschreibt. Diese soll sechs Mitglieder haben. Eine 32 Jahre alte Frau wurde ebenfalls noch in derselben Nacht in Eilbek festgenommen. Außerdem nahmen sie später einen weiteren Jugendlichen fest. Zwei weitere Täter werden noch gesucht.

"Die Bande ging sehr konspirativ und vorsichtig vor", sagt Polizeisprecher Andreas Schöpflin. Offenbar hatten die Täter die Umgebung jeweils vor den Überfällen genau beobachtet. Ihre Fahrzeuge parkten sie stets ein paar Straßen entfernt und flüchteten zunächst zu Fuß. Und immer wieder tauschten sie ihre Rollen. So war jedes Mitglied mal mit dem eigentlichen Überfall betraut, mal mit dem Lenken des Fluchtwagens und mal mit dem Schmierestehen. Als Waffen hatten sie Teleskopschlagstöcke und Baseballschläger bei den Überfällen dabei. Dass die Polizei sie dann irgendwann observierte, bekamen sie allerdings erst nach ihrer letzten Tat mit.