Bei einer Party mit knapp 600 Gästen im Millerntorstadion wurden vier Männer durch Messerstiche schwer verletzt.

Hamburg. Mehr als 1200 Menschen haben im neuen Eventbereich in der Südtribüne des Millerntor-Stadions Platz. Am frühen Montagmorgen reichte gerade einmal die Hälfte, um der Polizei einen Großeinsatz zu bescheren: Nach einem handfesten Streit auf einer öffentlichen Party kamen zwei 30 und 26 Jahre alte Männer mit lebensgefährlichen Schnitt- und Stichwunden ins Krankenhaus. Zwei weitere (24 und 26 Jahre alt) wurden leicht verletzt. Als die Polizei alle Feiernden überprüfen wollte, kam es erst zu einer Massenschlägerei, kurz darauf brach Panik aus.

Die Hintergründe der Taten sind noch völlig unklar, sagte ein Polizeisprecher gestern. Die Ermittler der Mordkommission gehen von nur einem und bislang noch unbekannten Messerstecher aus, der untergetaucht ist und nach dem jetzt wegen versuchter Tötung gefahndet wird.

Die knapp 600 zum größten Teil türkischstämmigen Gäste der Veranstaltung, die zuvor auf Flyern und im Internet beworben worden war, hatten sich im sogenannten Ballsaal des Stadions bis 3.30 Uhr friedlich vergnügt, als der bislang Unbekannte zustach und seine Opfer an Ober- und Unterkörper verletzte. Während die Verletzten von Sanitätern versorgt wurden, riegelte die Polizei das Gebäude ab, da sich der Täter nach Angaben von Gästen noch am Tatort aufgehalten haben soll.

Mehr als 50 Streifenwagenbesatzungen, drei Züge Bereitschaftspolizei und ein Zug der Bundespolizei - also knapp 400 Beamte, teils aus Schleswig-Holstein - zog die Polizei am Stadion zusammen. Während der "Personalienfeststellungen" brach im Ballsaal eine Massenschlägerei unter knapp hundert Gästen aus. Viele Feiernde versuchten in Panik zu flüchten. Die Polizei nahm mehrere Personen in Gewahrsam.

Bei der Durchsuchung stellten die Ermittler dann zwei Messer sicher. Möglicherweise ist eines die Tatwaffe, gab die Polizei bekannt. Die beiden Schwerverletzten wurden noch am frühen Montagmorgen notoperiert und sind außer Lebensgefahr. Die beiden Leichtverletzten konnten noch in der Nacht aus dem Krankenhaus entlassen werden. Die Polizei bittet Zeugen, sich unter der Telefonnummer 428 65 67 89 zu melden.