Ein 17-Jähriger und ein 19-Jähriger liegen mit teils lebensgefährlichen Stichverletzungen in einer Klinik. Zwei Männer wurden festgenommen.

Hamburg. Nach einer Massenschlägerei vor einem Lokal an der Wilstorfer Straße in Harburg sind zwei 17 und 19 Jahre alte Heranwachsende am frühen Sonnabendmorgen mit teils lebensgefährlichen Stichverletzungen ins Krankenhaus gekommen. Zwei Männer, 29 und 30 Jahre alt, werden verdächtigt, zugestochen zu haben. Sie wurden festgenommen. Das Tatmesser wurde nicht gefunden.

Noch ist das Motiv für den Streit unklar, sagte eine Polizeisprecherin gestern. Ersten Ermittlungen zufolge war es bereits auf der Tanzfläche des Lokals Karpaten zu Auseinandersetzungen zwischen den polnischstämmigen späteren Opfern und den Deutsch-Russen gekommen, aus deren Reihen die Messerstecher stammen.

Nachdem die Türsteher die Streithähne aus dem Tanzlokal verwiesen hatten, gingen sie auf der Straße aufeinander los. Wie die Polizei protokollierte, schlugen gegen 5 Uhr etwa zwölf teils stark Betrunkene aufeinander ein. Im Laufe der Prügelei zog mindestens einer der Deutsch-Russen ein Messer und stach zu.

Der 17-Jährige erlitt einen Stich im Rücken, nur knapp an der Lunge vorbei. Er kam mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus. Sein Zustand war gestern Abend wieder stabil. Das 19 Jahre alte Opfer wurde am Oberarm verletzt und erlitt einen Stich durch die linke Hand.

Als die Polizei am Tatort eintraf, löste sich die Gruppe sofort auf. Alle Männer, bis auf die Verletzten und die mutmaßlichen Täter, rannten in verschiedene Richtungen davon.

Die Polizisten kümmerten sich um die stark blutenden Jugendlichen, bis mehrere Rettungswagen eintrafen. Bei der Durchsuchung des Lokals entdeckten die Beamten mehrere sogenannte Kokaintränen. Das Messer blieb jedoch unauffindbar. Die Tatverdächtigen wurden zunächst festgenommen, kamen aber im Laufe des Tages frei, da keine Haftgründe vorlagen.