Die 32-jährige Franca L. hatte angegeben, “grundlos“ auf einer Demo von einem Berliner Polizisten attackiert worden zu sein.

Hamburg. Flaschen flogen, Polizisten begleiteten die linken Demonstranten, die Mitte Dezember 2007 Richtung Pferdemarkt liefen. Als der Zug stoppte, schlug ein Berliner Polizist zweimal mit der Faust in das Gesicht von Franca L. So viel ist unstrittig. Die 32-Jährige erstattete darauf Anzeige gegen den Polizisten. Die Staatsanwaltschaft ermittelte. Ergebnis: Der Einsatz von Gewalt sei nicht rechtswidrig gewesen, weil Franca L. an einer Straftat gehindert worden sei, als sie versuchte, eine festgenommene Freundin zu befreien.

Stattdessen musste sich Franca L. nun vor dem Amtsgericht verantworten - wegen falscher Verdächtigung. Sie hatte angegeben, "grundlos" von dem Beamten attackiert worden zu sein. Die junge Frau mit den neon-pinken Haaren kann es gar nicht fassen, dass sie hier als Angeklagte steht. Mit "schweren Bedenken" stimmt sie aber der vom Gericht empfohlenen Einstellung des Verfahrens ohne Auflagen, aber mit der Anerkennung einer "hypothetischen Schuld", zu. Der Verdacht hat sich also bestätigt, nur ist die Schuld so gering, dass die Staatsanwaltschaft keine Strafverfolgung mehr für erforderlich hält.