Die Reste der Fensterscheibe liegen auf dem Boden, Scherben überall. Auf den frisch bezogenen Stühlen prangen Fußabdrücke. Türzargen sind zersplittert. - Spuren aus der Nacht, in der mehrere Täter in das neue "Haus Bürgerschaftlicher Engagements" an der Alsenstraße eingebrochen sind.

Der Schaden ist gewaltig für den gemeinnützigen Verein Sponsoren für Hamburg (SfH). Ein Großteil der Technik ist gestohlen. Zwei Notebooks und zwei große Flachbildschirme fehlen, als Vereinschef Christian-Thomas Appel (58) am Morgen die Räume aufschließt. Noch schlimmer: Die Diebe nahmen auch 13 Thin Clients mit - flexible Rechner ohne Betriebssystem und Festplatte, die ihre Daten von einem Server abrufen.

Seit Dezember 2009 richtet sich der Verein in dem ehemaligen Gefängnis Moritz-Liepmann-Haus nahe der Neuen Flora ein. Platz und vor allem Infrastruktur für die eigene Verwaltung will er anderen Vereinen auf 1200 Quadratmetern bieten. 40 gemeinnützige Organisationen sollen hier einziehen, ein "Dorf in der Stadt" soll entstehen, wie es Appel formuliert - eine Heimat für Vereine, die sich gegenseitig unterstützen.

Fünf Jahre stand das Gebäude leer, nachdem das Gefängnis 1995 aufgelöst worden war. In Eigenarbeit säuberte der Verein alle Räume, baute sie aus, machte aus einer Bruchbude ein ansehnliches Vereinshaus. Doch der Einbruch durchkreuzt alle ehrgeizigen Pläne: "Alles, was wir uns geschaffen haben, passierte in Eigenarbeit oder durch Spenden", sagt Appel. Allein die Thin Clients konnten dank einer Zuwendung der Sozialbehörde gekauft werden.

Doch der Schaden - alles in allem auf bis zu 10 000 Euro geschätzt - könnte SfH an den Rand des Ruins bringen. Das größte Problem: Der Verein konnte das Haus noch nicht versichern, weil noch einige Fenster mit Sperrholz zugenagelt sind. Er bleibt wohl auf den Kosten sitzen. "Wir haben über Wochen geackert", ärgert sich Appel. Die Einbrecher ließen verhöhnend freche Sprüche zurück. "Danke" steht über einem Smiley neben einer aufgebrochenen Tür, "Jackpot" an einer anderen.

"Wir brauchen jetzt dringend eine Alarmanlage oder Videoüberwachung", sagt Appel, der hofft, dass sich seine Vereinsfreunde nicht demotivieren lassen - und dass sich Spender und Helfer finden, die dem Verein in der schweren Stunde beistehen. "Ich lasse mich durch solche Leute nicht aufhalten."