Er war fast eine Woche lang auf der Flucht. Jetzt hat die Polizei einen 24-Jährigen in Bad Oldesloe festgenommen, der am Sonnabend vor einer Woche einen 31 Jahre alten Türken nach einem Streit auf St. Pauli mit einem Messer niedergestochen hatte.

Vor der bekannten Szenekneipe Zum goldenen Handschuh am Hamburger Berg waren die beiden Männer am Mittag des 13. Februar um kurz nach 12 Uhr zunächst in Streit geraten und hatten wenig später aufeinander eingeschlagen. Während des Schlagabtauschs prügelten sich die beiden Männer immer weiter in Richtung Reeperbahn, bis der 24-Jährige plötzlich ein Messer zog und es seinem Kontrahenten mehrmals in den Oberkörper rammte.

Der Messerstecher flüchtete daraufhin in unbekannte Richtung und konnte trotz Sofortfahndung mit mehreren Peterwagen nicht gestellt werden. Der lebensgefährlich verletzte Türke Rifal G. wurde vor Ort von einem Notarzt versorgt und kam dann in ein nahe gelegenes Krankenhaus, wo er notoperiert werden musste. Sein Zustand hat sich mittlerweile wieder stabilisiert.

Die Ermittlungen der Mordkommission und die Auswertung der Bilder aus den Überwachungskameras auf dem Kiez führten die Beamten letztlich auf die Spur des 24 Jahre alten Junos P. aus Bad Oldesloe. Ende der vergangenen Woche konnten die Ermittler dann einen Haftbefehl für den jungen Mann bei der Hamburger Staatsanwaltschaft erwirken.

Am Freitagmorgen schließlich stürmten die Elitepolizisten des Mobilen Einsatzkommandos (MEK) die Wohnung des jungen Messerstechers und verhafteten ihn. Bei der anschließenden Wohnungsdurchsuchung wurde auch das Messer gefunden, mit dem er seinen Kontrahenten verletzte. Es wurde sichergestellt.

Junos P. gestand die Tat kurz nach seiner Verhaftung. Er sei geschlagen worden und habe sich wehren müssen, sagte er. Nachdem seine Personalien aufgenommen worden waren, kam er in Untersuchungshaft.