Bei einem Feuer in einem Mehrfamilienhaus sind zwei Menschen schwer verletzt worden, darunter auch eine schwangere 21-Jährige.

Hamburg. Bei einem Brand in Altona-Nord sind in der Nacht zwei 21 Jahre alte Menschen schwer verletzt worden. Das Landeskriminalamt ermittelt. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Möglicherweise hat sie es mit einem Wiederholungstäter zu tun.

Es ist kurz nach halb zwei am Morgen, und die meisten Bewohner des Mehrfamilienhauses an der Augustenburger Straße sind wohl im Tiefschlaf, als die Feuermelder im gesamten Haus anschlagen. Vom Keller her breitet sich dichter Qualm aus, Flammen schlagen empor. Kurz darauf spielen sich dramatische Szenen ab. Eine schwangere 21-Jährige, die das Dachgeschoss bewohnt, weckt ihren gleichaltrigen Freund. Beide versuchen aus dem Haus zu flüchten. Doch im Treppenhaus rennen sie direkt in die Flammen. Während die 21-Jährige im Treppenflur panisch um Hilfe ruft, rettet sich ihr Freund zurück in die Wohnung und auf das Dach des viergeschossigen Hauses im Hinterhof der Wohnanlage.

Wenig später werden beide schwer verletzt von der Feuerwehr gerettet. Robert F. erleidet eine schwere Rauchvergiftung und Verbrennungen im Gesicht. Die schwangere Janina J. kommt mit Verbrennungen zweiten und dritten Grades an den Armen und Oberschenkeln zunächst in ein Hamburger Krankenhaus, später in eine Spezialklinik in Kiel. Alle anderen Hausbewohner bleiben unverletzt, weil sie sich in ihren Wohnungen verbarrikadieren. Den gesamten Mittwoch über ermitteln Beamte des Kriminaldauerdienstes, später dann Brandermittler des Landeskriminalamtes am rußgeschwärzten Brandort. Der Kinderwagen, von dem das Feuer ausging, liegt, nur noch aus verkohlten Streben bestehend, schwarz im frischen Schnee vor dem Hauseingang.

Von einem Verschlag an der Kellertür aus, die auch zu den Tiefgaragen führt, sollen die Flammen das Treppenhaus erobert haben, glaubt die Polizei. Ganz genau nehmen die Fahnder die Eingangtür zu dem Wohnhaus unter die Lupe.

Erst am 21. Januar war ebenfalls in der Augustenburger Straße ein Treppenhaus in Flammen aufgegangen. Der oder die Täter waren durch die offene Haustür eingedrungen und hatten ein Feuer gelegt. Ähnlich scheint der Fall diesmal, wie das Abendblatt von der Polizei erfuhr. Es könnte sich um denselben Täter handeln. Zudem berichtet eine Bewohnerin, dass sie erst vor wenigen Tagen der zuständigen Wohnungsgesellschaft mitgeteilt hatte, dass die Eingangstür nicht richtig schließe und immer wieder Fremde im Treppenhaus gesessen hätten.

Die Polizei wollte sich gestern noch nicht offiziell zur genauen Brandursache äußern. Ein Ergebnis wird in den nächsten Tagen erwartet. Die Ermittlungen dauern an.