Der Blindgänger war bei Arbeiten in der Nähe eines Kanals in Wilhelmsburg gefunden worden. Die Kriegsbombe wurde erfolgreich entschärft.

Hamburg. Großalarm in Wilhelmsburg. Die Entschärfung einer 475 Kilo schweren Fliegerbombe, die am Donnerstagmittag am Aßmannkanal in Wilhelmsburg an einer Baustelle entdeckt wurde, hat 300 Polizisten sowie 230 Feuerwehr- und Rettungskräfte in Atem gehalten.

In einem Umkreis von 1000 Metern vom Fundort sperrten Polizeibeamte mehrere Straßen, darunter auch die Wilhelmsburger Reichsstraße. Die Autos stauten sich bis in den Abend. Etliche Häuser wurden evakuiert. Feuerwehrsprecher André Braker: "Fast 1000 Menschen, darunter auch 450 Bewohner aus zwei Seniorenheimen, mussten ihre Häuser verlassen." 50 bettlägerige Senioren, die medizinisch versorgt werden, kamen im Krankenhaus Groß Sand unter, andere in der Berufsschule Dratelnstraße. Verena Götze, Sprecherin der Johanniter, betreute mit ihren Kollegen 31 Wachkoma-Patienten aus einem Pflegeheim. "Aufgrund der vielen hilfsbedürftigen Personen geht die Räumung sehr langsam voran", sagt sie.

Einige Straßen weiter warteten die Sprengmeister Peter Bodes und Hermann Borelli vom Kampfmittelräumdienst der Feuerwehr auf ihren Einsatz. Sie mussten den Aufschlagzünder der US-Minenbombe aus dem Zweiten Weltkrieg sprengen. Die Entschärfung war um 22.22 Uhr beendet. Danach konnten alle Anwohner zurückkehren.