Hamburg. Der Schütze von Wilstorf ist immer noch auf der Flucht. Ein 45 Jahre alter Angestellter hat, wie berichtet, am Montagabend in einer Bäckerei an der Nöldekestraße seinen Chef (42) mit drei Schüssen verletzt. Anschließend flüchtete der Täter in dem Wagen des 42-Jährigen.

Dieser hatte seinen Angestellten zunächst in das Büro seiner Bäckerei bestellt. Der kam in Begleitung eines Freundes. Dabei teilte er ihm mit, dass der Betrieb verkauft werden soll und der 45-Jährige deshalb offenbar seinen Job verlieren würde. Dann kam es zu einem heftigen Streit. Laut Polizei zog der Angestellte daraufhin eine Pistole aus seinem Hosenbund und gab mehrere Schüsse auf den Geschäftsinhaber ab. Dem gelang es noch, die Waffen im Gerangel von seinem Körper wegzudrücken. Dabei erlitt er Schussverletzungen im Arm, Fuß und in der Hand.

Laut Ermittlungen hat er mit seinem beherzten Eingreifen tödliche Verletzungen verhindert. Die Polizei geht deshalb von einem sogenannten versuchten Tötungsdelikt aus. Deshalb ermittelt nun die Mordkommission. Auch der Sohn des Ladeninhabers, der zu Hilfe eilte, wurde von dem Angreifer mit der Waffe bedroht. Er blieb allerdings unverletzt. Das Opfer kam mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus und wurde dort behandelt. Es schwebt nicht in Lebensgefahr. Unterdessen suchte die Polizei mit einem Großaufgebot nach dem Schützen. Bislang jedoch vergeblich.

Der 45-Jährige hatte sich mit seinem Freund in den Mercedes 320 CDI des Bäckerei-Chefs gesetzt und flüchtete in unbekannte Richtung. Doch auch einen Tag nach den Schüssen sind der 45-Jährige und sein Begleiter noch immer untergetaucht. Die Polizei hat bislang keine heiße Spur zu den beiden. Offenbar waren sie auch gestern nicht in ihren Wohnungen aufgetaucht. Die Ermittlungen der Mordkommission dauern an.