Das Tier war kurz vor der Haltestelle vor den Zug gelaufen. Passagiere wurden nicht verletzt. Die Hochbahn richtete einen Ersatzverkehr ein.

Hamburg. Ein noch junges Wildschwein hat nach seinem Zusammenstoß mit einer U-Bahn der Linie U 1 einen der tonnenschweren Waggons entgleisen lassen. Schuld an dem Unfall kurz vor dem Bahnhof Ohlstedt, bei dem keiner der Fahrgäste verletzt wurde, war allerdings nicht die Kollision zwischen Tier und Maschine, sondern eine Verkettung unglücklicher Zufälle. Das wilde Tier war am Sonntagabend kurz vor 19.30 Uhr auf die oberirdischen U-Bahn-Gleise gelaufen und von der mit raschem Tempo auf den Bahnhof Ohlstedt zufahrenden Bahn mitgerissen worden.

Das Wildschwein, das nach Angaben von Hochbahn-Sprecherin Tina Allerheiligen möglicherweise noch im Frischlingsalter war, beschädigte dabei ein Metallteil an der Kupplung eines U-Bahn-Waggons. Das Metallteil löste sich daraufhin komplett und fiel nur 100 Meter weiter direkt in eine Weiche. Die Weiche wurde dadurch unpassierbar, ein Waggon entgleiste. Zwei der Achsen sprangen aus den Schienen.

Die Passagiere vernahmen ein starkes Rumpeln und wurden kurz darauf von Bahnmitarbeitern zum nur wenige Meter entfernten Bahnhof geleitet. Die Strecke wurde gesperrt, ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Der beschädigte U-Bahn-Zug wurde von Hochbahn-Mitarbeitern und einem Hebekran geborgen und mit einem Schiebezug zur Hochbahn-Werkstatt geschoben. "Unsere Mitarbeiter haben die Nacht durchgearbeitet", sagte Allerheiligen. Die Höhe des entstandenen Schadens sei noch unklar. Während der Zug jetzt in einem Depot in Barmbek steht, liegt das Schwein, das bei dem Unfall wohl sofort getötet wurde, jetzt auf dem Hof des zuständigen Revierförsters.