Wegen Schulden sollen seine mutmaßlichen Peiniger den 16-Jährigen in einen Keller gesperrt haben. Er entkam über einen Toilettengang.

Hamburg. Nachdem sie einen 16-Jährigen beraubt und über Nacht in einem Keller gefangen gehalten hatten, sind zwei bereits als Intensivtäter bekannte 17-Jährige festgenommen und ins Untersuchungsgefängnis am Holstenglacis gebracht worden. Am Freitagabend gelang dem Jugendlichen die Flucht über einen Toilettengang. Nach einem dritten Täter wird derzeit gefahndet.

Am Donnerstagabend hatte einer der 17-Jährigen den Jungen an der Straße Immenbusch am Osdorfer Born aufgesucht. Er solle seine Schulden in Höhe von 600 Euro begleichen, erklärte der 17-Jährige und bedrängte den 16-Jährigen, ihm zu folgen. Als der sich jedoch weigerte, schlug er ihn und drängte ihn in den Kellerraum eines Hochhauses, wo seine beiden Komplizen bereits warteten.

Sie nahmen ihm das Handy weg, bedrohten ihn abwechselnd mit einem Messer und einer Schere. Um seine Schulden zu begleichen, solle er ein Lokal in Lurup ausrauben, forderten ihn seine Peiniger auf.

Einen ganzen Tag lang wurde der 16-Jährige in dem Keller festgehalten. Zeit, in der er beobachten konnte, wie die drei in dem Kellerraum Marihuana abwogen und in Tüten abpackten. Am Freitagabend dann gelang ihm in einem Moment der Unaufmerksamkeit die Flucht. Er blieb unverletzt.

Zwei der 17-Jährigen konnten daraufhin in den nahen Wohnungen ihrer Eltern festgenommen werden. Sie verweigerten die Aussage. Da sie bereits wegen verschiedener Eigentums- und Rauschgiftdelikte bekannt sind, wurden sie dem Haftrichter vorgeführt.