Drei Autos brannten in St. Georg aus, ein viertes wurde beschädigt. 2009 wurden 170 Autos angezündet.

Hamburg. Nur wenige Tage nach dem Jahreswechsel haben Brandstifter in der Nacht zu Montag in St. Georg erneut drei Autos in Brand gesetzt. Zusammen mit den Anschlägen vom Neujahrsmorgen, an dem bereits fünf Wagen auf einem Parkplatz in Ohlsdorf brannten, scheint die kurze Phase der Ruhe vorbei. Fast zweieinhalb Wochen waren keine Fahrzeuge den Brandstiftern zum Opfer gefallen. Die letzte Meldung ging am 13. Dezember über den Ticker, als unter anderem ein Wohnmobil in Jenfeld in Flammen aufging.

Jetzt die erneuten Anschläge: An der Knorrestraße (St. Georg) zündeten Unbekannte drei geparkte Autos an. Die Fahrzeuge, ein Mercedes, ein Citroën und ein Ford, wurden dabei vollständig zerstört. Ein Peugeot, der ganz in der Nähe der Wagen stand, wurde zudem durch die Hitzeentwicklung stark beschädigt. Die Höhe des Sachschadens ist derzeit noch unbekannt. Die Polizei schließt nach ersten Erkenntnissen einen politischen Hintergrund aus. Hinweise auf den oder die Täter nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 428 65 67 89 entgegen. Das Landeskriminalamt (LKA) hat die Ermittlungen übernommen.

Im vergangenen Jahr brannten in der Hansestadt fast 170 Autos. Zeitweise gingen jeden zweiten Tag Wagen in Flammen auf. Der Höhepunkt: In der Nacht vom 27. auf den 28. Oktober brannten allein 16 Autos.

Die Motive reichen nach Angaben von Polizeisprecher Ralf Meyer von purem Vandalismus über Stalking bis hin zu Versicherungsbetrug. Für Aufsehen erregt hatte im vergangenen Jahr aber insbesondere die hohe Zahl politisch motivierter Brandanschläge, die zu einem großen Teil mit den beiden Schanzenfesten im Juli und September 2009 in Verbindung gebracht wurden.

Allerdings betonen die Ermittlungsbehörden, dass zwischen 2004 und 2008 jedes Jahr ebenfalls etwa 100 bis 120 Autos mutwillig angezündet wurden. Im Vergleich dazu ist die Zahl der Brandstiftungen in 2009 um 50 Prozent gestiegen.

Die Aufklärungsquote liegt unterdessen bei fast null Prozent. "Wir haben unsere besten Brandermittler auf die Fälle angesetzt", erklärte Sprecher Meyer Ende vergangenen Jahres. Und durchaus kann die Polizei vereinzelt Fahndungserfolge aufweisen: Ein Brandstifter wurde im Oktober in Düsseldorf von Personenfahndern der Hamburger Polizei gestellt. Kurz zuvor konnten Beamte vier Männer im Alter von 21 bis 23 Jahren festnehmen, die zugaben, mehrere Autos im Stadtteil Langenhorn angezündet zu haben.