Hamburg. Nachdem die Innenbehörde als Beitrag zur Sparklausur angekündigt hat, das Wasserschutzpolizeirevier 4 in Cuxhaven zu schließen, regt sich Unmut bei den betroffenen Beamten und den beiden Polizeigewerkschaften GdP und DPolG. Betroffen sind 46 Polizisten und ihre Familien, die in den vergangenen Jahren mit teils großen Versprechungen nach Cuxhaven gelockt worden waren.

Die Beamten sollen nach Plänen der Behörde wieder in Hamburg eingesetzt werden. Einen genauen Zeitplan für die Schließung der Wache, die erst vor knapp eineinhalb Jahren in neue Räume gezogen war, gibt es noch nicht. "Viele der Kollegen haben ihren Lebensmittelpunkt in der Nordseestadt. Sie haben sich in Cuxhaven Wohnungen oder Häuser gekauft", sagt der Hamburger DPolG-Chef Joachim Lenders. "Für sie muss eine unbürokratische Lösung gefunden werden." Etwa, dass sie in den Dienst der niedersächsischen Landespolizei übernommen würden, damit sie in Cuxhaven bleiben könnten.

Nicht nur aus menschlicher Sicht sei die Entscheidung "alles andere als logisch", sagt Lenders. Etwa 2,5 Millionen Euro werde die Hamburger Polizei durch den Rückzug aus Cuxhaven einsparen, glaubt er. Offen bleibe aber, wie die Hansestadt ihren in verschiedenen Abkommen festgeschriebenen Pflichten nachkommen wolle. Denn die Hamburger Wasserschutzpolizei ist für die Sicherheit auf der gesamten Unterelbe verantwortlich.

"Einen Rückfall in die Kleinstaaterei" befürchtet auch Uwe Koßel, Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), wenn die Elbanrainer Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Hamburg nach der Revierschließung um die Verteilung der Sicherheitsaufgaben auf der Elbe streiten.

Dass diese Aufgabe nicht allein von Hamburg aus zu meistern sein wird, darin sind sich die Gewerkschaften einig. "Bei einem Notfall an der Elbmündung wäre die Wasserschutzpolizei vom Hafen aus ein paar Stunden unterwegs", sagt Koßel. "Die Entfernung ist zu viel groß."