Ein Frachter der Hamburger Rickmers-Gruppe ist weit ab von den somalischen Piratengebieten von Seeräubern überfallen worden.

Hamburg. Es hatte in den vergangenen Tagen bereits warnende Stimmen vor neuen Angriffen gegeben - jetzt ist ein Frachter der Hamburger Rickmers-Gruppe weit ab von den somalischen Piratengebieten von Seeräubern überfallen worden. Von einem offenen Boot aus wurde die "Felicitas Rickmers" im Indischen Ozean nahe der Seychellen mit automatischen Waffen beschossen.

Durch "geschickte Manöver" der chinesischen Besatzung konnte der Angriff abgewehrt werden, verletzt wurde niemand, bestätigte gestern ein Rickmers-Sprecher. Welche Abwehrmaßnahmen genau an Bord des kleineren Containerschiffs getroffen worden waren, bliebe geheim. "Auch Piraten können sich im Internet informieren und nachrüsten" so der Sprecher. Das Schiff war in Oman gestartet und sei inzwischen an seinem Zielhafen Mombasa eingetroffen.

Nach einer relativen Ruhe während der stürmischen Monsunzeit haben sich die Piratenattacken in jüngster Zeit wieder gehäuft. "Wir beobachten jetzt Angriffe bis zu 1000 Kilometer von der Küste entfernt", sagt Max Johns, Sprecher des Verbands deutscher Reeder. Sein Verband plädierte daher dafür, den Schutz durch internationale Marineschiffe jetzt auszudehnen. Neben dem Schutzkorridor in Ost-West-Richtung im Golf von Aden müsse es auch dringend einen "Nord-Süd-Korridor" in dem Seegebiet geben.