Ein 27 Jahre alter Seemann ist gestern bei Tagesanbruch vermutlich in der Elbe ertrunken. Michael D., ein Filipino, der auf dem Containerfrachter "EMS Trader" fuhr, fiel offenbar in das fünf Grad kalte Wasser, als er die Übernahme eines Lotsen vorbereitete. Die Suche nach ihm wurde am Nachmittag erfolglos abgebrochen.

Fünf Stunden hatten Polizei und Feuerwehr nach dem Seemann gesucht - mit mehreren Rettungsbooten, Fahrzeugen am Ufer und einem Hubschrauber. Obwohl der Mann eine orangefarbene Jacke getragen hatte, blieb er spurlos verschwunden. Michael D. hatte gegen 6 Uhr die Leiter für den Lotsen ausgebracht, war aber nicht mehr an Bord, als der Lotse den 200-Meter-Frachter erreicht hatte. Bei einer späteren Überprüfung stellten Wasserschutzpolizisten fest, dass die Arbeitsplattform für die Gangway fehlte. Weil während des Unfalls ablaufende Tide mit einer Geschwindigkeit von zwei bis drei Knoten (etwa fünf km/h) herrschte, dehnten die Retter ihre Suche bis nach Stade aus.

Bei Nieselregen und dämmriger Sicht blieb die Aktion jedoch ohne Ergebnis. Die "EMS Trader" setzte ihre Fahrt nach Amsterdam später fort.