Bei einer Großkontrolle rast ein Audi A8 mit vier Insassen ohne Vorwarnung los und verletzt einen Beamten schwer.

Hamburg. Es wirkt wie eine Szene aus einem Hollywood-Action-Film. Mehr als 100 Meter wird der 27 Jahre alte Polizist von einem A8 über den Asphalt geschleift, bevor er sich endlich lösen kann. Mehrfach überschlägt er sich und bleibt schließlich reglos auf der Straße liegen. Die vier Männer in dem Audi, die der junge Polizist bei der Straßenkontrolle überprüfen wollte, rasen davon und entkommen in die Nacht.

Die Großkontrolle, die die Polizei nach einem Raubüberfall auf eine McDonald's-Filiale in Jenfeld in der Nacht zu Dienstag einleitet, endet für den Beamten mit schwersten Verletzungen im Krankenhaus. Er erleidet erhebliche Hautabschürfungen, Prellungen und eine schwere Gehirnerschütterung. Zwei Männer hatten gegen 1.40 Uhr die Fast-Food-Filiale an der Barsbütteler Straße überfallen und eine 26-Jährige mit Pistolen bedroht, waren dann aber ohne Beute geflüchtet - in einer schwarzen Limousine.

Die Polizei löst eine Großfahndung aus. Etwa eine Stunde später entdecken der 27-Jährige und sein Kollege in ihrem Streifenwagen die schwarze Audi-Limousine an der Auffahrt der Bergedorfer Straße nach Billstedt-Mitte.

Sie wollen die vier Männer überprüfen, halten den Wagen an. Der 27-Jährige kontrolliert die Papiere, beugt sich über das Fahrerfenster, da rast der Fahrer plötzlich los. Ob der Polizist hängen bleibt oder sich festhält, etwa das Lenkrad greift, um den Wagen zu stoppen, ist noch nicht geklärt. Sicher ist nur, dass der Fahrer keine Anstalten macht anzuhalten. Er nimmt bewusst in Kauf, dass der Polizist verletzt, sogar getötet werden könnte. Die Mordkommission ermittelt.

Die vier Männer kommen jedoch nicht weit. Anhand des Kennzeichens können die Halteradresse bestimmt, einer der Männer in einer Gaststätte in Jenfeld, zwei weitere ganz in der Nähe festgenommen werden. Der vierte Verdächtige ist noch nicht gefasst.

Doch die 27 und 28 Jahre alten Männer afghanischer und türkischer Abstammung schweigen. Warum sie in ihrem Wagen flüchteten, ist noch nicht bekannt, an dem McDonald's-Überfall sollen sie nicht beteiligt gewesen sein.

Noch am späten Dienstagabend sollte der verletzte Polizist zu dem Unfall befragt werden und die Fahrer des Audi identifizieren. Die drei Verdächtigen sollen so lange in Gewahrsam bleiben. Das Ergebnis der Befragung war bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt.