Die Polizei durchsuchte mehrere Lokale, in denen sich die mutmaßlichen Täter offenbar zum Zocken und zur Verabredung weiterer Taten trafen.

Hamburg. Ein weiterer Schlag gegen organisierte Einbrecherbanden: In der Nacht zu Sonnabend durchsuchten Polizisten mehrere Lokale, in denen sich die mutmaßlichen Täter offenbar zum Zocken, Beuteverkaufen und zur Verabredung weiterer Taten trafen. Die Ausbeute der Razzia blieb zwar gering, doch die Beamten stießen vor Ort tatsächlich auf zahlreiche einschlägig bekannte Gesichter.

Durch verdeckte Ermittlungen waren die Lokale Ba Baroga an der Eimsbütteler Chaussee (Eimsbüttel), das Lucia an der Hammer Landstraße (Hamm-Nord), die Bar La Notte am Steinheimplatz (Altona) und das Cafe Hamburg an der Bürgerweide (Borgfelde) ins Visier der Ermittler geraten. Als bewaffnete Beamte zeitgleich und legitimiert durch das Gefahrenabwehrrecht in den Lokalen vorstellig wurden, herrschte an allen Adressen noch reger Betrieb. 15 Gäste vergnügten sich im Ba Baroga an der Eimsbütteler Chaussee. Geringe Mengen Marihuana und Kokain wechselten den Besitzer. Die Drogen wanderten in die Asservatenkammer der Polizei.

Zehn Männer saßen in der Bar Lucia, als die Fahnder klopften. Einer von ihnen konnte keine gültige Aufenthaltserlaubnis vorlegen, muss nun mit einem Verfahren rechnen. Pfandscheine stellten die Beamten bei Besuchern des Cafes La Notte sicher. Heute sollen die verpfändeten Stücke abgeholt werden - vermutlich handelt es sich um Gegenstände, die aus einem Einbruch stammen.

Die Razzia war eine Folge-Aktion der Festnahmen, die der Polizei in der Nacht am frühen Mittwoch geglückt waren. In Billstedt war der mutmaßliche Serieneinbrecher Zrinko M. (29) aus dem Schlaf gerissen und abgeführt worden. Ihm und seinen ebenfalls inzwischen inhaftierten Komplizen Nermin B, Idris K. und Djorde R. werden zahlreiche Taten vorgeworfen. Neben mehreren Einbrüchen sollen sie auch einen schweren Raub begangen haben. Offenbar besuchten auch sie regelmäßig die jetzt durchsuchten Lokale.