Eine junge Frau hat in der Nacht an der Marktstraße ihren Freund niedergestochen und lebensgefährlich verletzt.

Hamburg. Mit letzter Kraft schleppte sich Cemil C. aus dem Hinterhof auf die Karolinenstraße (St. Pauli). Vor einem italienischen Restaurant an der Ecke zur Marktstraße im Karoviertel brach der 35-Jährige schließlich zusammen - mit lebensgefährlichen Stichverletzungen, die ihm eine seiner Geliebten zugefügt hatte. Davon geht die Polizei aus.

Nach dem blutigen Beziehungsstreit in der Nacht zum Donnerstag liegt der gebürtige Türke noch immer auf der Intensivstation. Die mutmaßliche Täterin, die 31 Jahre alte Bahar T., konnte noch am Morgen in ihrer Wohnung in Hamm festgenommen werden.

Obwohl er verheiratet ist, hatte der 35-Jährige, der am Lerchenstieg (St. Pauli) wohnt, nach Informationen des Abendblatts gleich mehrere Freundinnen. Darunter auch Bahar T. Schon am Abend vor der Tat soll sich das Paar gestritten haben. Nachbarn bemerkten gegen 23.25 Uhr einen heftigen Wortwechsel in einem Hinterhof. Dabei soll Bahar T. laute Drohungen ausgestoßen haben: "Jetzt wirst du die Schmerzen spüren, die du mir zugefügt hast", soll sie ihm gedroht haben. Kurz darauf hörten Zeugen einen lauten Schrei.

Wenig später tritt Cemil C., lebensgefährlich durch einen Messerstich verletzt, aus dem Hinterhof auf die Straße. Vor dem italienischen Restaurant Trattoria Cento Lire bricht er zusammen. Er wird mit Blaulicht in die Asklepios-Klinik St. Georg gebracht.

Die Mordkommission übernimmt den Fall, stellt das Tatmesser sicher. Schnell ist die Begleiterin des Verletzten identifiziert, die Zeugen zufolge nach der Tat in ein Auto stieg und flüchtete. Noch in der Nacht postieren sich Zivilfahnder rund um die Wohnung von Bahar T. in Hamm, um die Tatverdächtige festzunehmen. Doch erst gegen 8.30 Uhr fährt sie zu Hause vor. Wo die 31-Jährige in der Zwischenzeit war, ist noch unklar.