Sie riefen ihm Beleidigungen hinterher, Worte, die der Amerikaner Joshua Schieber (27), Student der Bucerius Law School, nicht verstand. Sie hielten ihn offenbar für homosexuell und beleidigten ihn mit schwulenfeindlichen Sprüchen.

Er reagierte nicht, ebenso wenig wie sein Kommilitone (22). Daraufhin stießen die jungen Männer Joshua zu Boden, traten mit Wucht gegen seinen Kopf - ohne dass der schwerbehinderte Student, der nach einer Kopfoperation vor vier Jahren Lähmungen hat, sich hätte wehren können.

Die Tat ereignete sich bereits vor zwei Wochen in der Nacht zu Sonntag an der Straße Zimmerpforte (St. Georg). Joshua Schieber erlitt eine Platzwunde über dem rechten Auge, Schnitte an der Hand und schwere Prellungen am Oberkörper. Die Polizei fahndete nach den jungen Tätern, hatte jedoch bislang kaum Anhaltspunkte. Jetzt geht sie mit Bildern aus einer Überwachungskamera an die Öffentlichkeit, um die Schläger zu fassen.

Was Joshua besonders erschreckte: Nachdem die Jugendlichen zunächst von ihm abließen, weil es Joshuas Begleiter gelang, die Täter abzulenken, kamen sie zu ihm zurück, durchsuchten seine Taschen, als er noch am Boden lag, und raubten ihm auch noch den iPod. Zwei Tage nach der Tat litt er noch unter starken Schmerzen - und unter den psychischen Folgen der Tat. "Ich hatte den Eindruck, dass die Jugendlichen mich grundlos tottreten wollten. Ich verstehe nicht, wie man so etwas tun kann", sagte er dem Abendblatt.

Auf den Videoaufnahmen sind die Täter zu sehen. Sie sind 15 bis 17 Jahre alt, 1,60 bis 1,70 Meter groß und haben dunkle, kurze Haare. Einer der Täter fiel durch seinen markanten Haarschnitt auf. Er hatte die Haare an beiden Seiten des Kopfes ausrasiert. Hinweise bitte an den Kriminaldauerdienst, Telefon 428 65 67 89.

Das Video aus der Überwachungskamera, das die vier Verdächtigen zeigt, sehen Sie im Internet auf www.abendblatt.de